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0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß

0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß

Titel: 0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß
Autoren: Wir hetzten den Kobalt-Boß
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beabsichtigen ins Kobalt-Geschäft einzusteigen. Zwar wurden uns bereits zehn Tonnen angeboten, aber wir legen Wert auf größere Mengen. Machen Sie mir doch bitte eine Offerte!«
    »Von wem kommt das Angebot?«
    »Geschäftsgeheimnis. Sie müssen das verstehen.«
    »Etwa von Tom Robles?«
    »Der Name ist mir unbekannt.«
    »Dann kommen nur Jonny Sanger, genannt Jonny the Plumper, und Red O’Leary in Betracht. Sie werden schon erfahren haben, daß Red tot ist. Ich muß das wissen, um meine Dispositionen zu treffen.«
    »Das kann Ihnen doch gleich sein. Sie verraten Ihre Lieferanten in Kanada auch nicht.«
    Das Bulldoggengesicht lief rot an. »Ich werde niemals mit einer Firma in Geschäftsbeziehung treten, die auch mit Tom the Mex zusammenarbeitet! Haben Sie mich verstanden?«
    »Wer ist denn das nun wieder?« fragte der Geschäftsmann aus Chicago mit gutgespieltem Staunen.
    Die Geschwister wechselten bedeutungsvolle Blicke, als wollten sie sich zu verstehen geben: Er scheint tatsächlich keine Ahnung zu haben.
    »Tom the' Mex ist mein Todfeind, damit Sie im Bilde sind. Und er heißt Tom Robles. Wenn Jonny Sanger oder Jonny the Plumper Ihnen ein Angebot gemacht hat, dagegen hätte ich gar nichts einzuwenden. Wir arbeiten nicht gerade zusammen, machen uns aber auch nicht gegenseitig die Hölle heiß. Warum bleiben Sie nicht bei dem, der Ihnen Kobalt angeboten hat?«
    »Wir haben erfahren, daß Ihre Verbindungen besser sind. Jedenfalls in bezug auf Kobalt.«
    »Das stimmt. Aber bis jetzt habe ich noch kein Kobalt bekommen. Alles ist schon vorbereitet für den ersten großen Transport. Andere heiße Ware über die Grenze zu bringen ist nicht so schwierig, weil die Quantitäten klein sind. Aber Kobalt — da lohnen sich nur Sendungen von zwanzig Tonnen und darüber. Haben Sie das bedacht? Sind Sie in der Lage, die heiße Ware noch in der gleichen Nacht abzutransportieren? Ich übernehme das Risiko nur bis zum Geheimdepot. Was dann kommt, geht auf Ihre Kappe. Zahlung bei Übernahme und nur in bar. Vorgesehen sind laufende Lieferungen in Abständen von etwa zwei Wochen.«
    »Wie hoch beläuft sich der Preis pro Tonne?«
    »Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Wenn es soweit ist, rufe ich Sie in Chicago an.«
    »Und wann kann ich mit der ersten Lieferung rechnen?«
    »Schon sehr bald, wenn alles klappt. Vielleicht in drei oder vier Tagen. Das hängt nicht von mir ab, sondern von meinen Geschäftsfreunden in Kanada. Dabei muß alles mögliche berücksichtigt werden: kein Mondlicht, am besten Regen oder Schneegestöber und so fort. Die Grenzer hier und drüben sind höllisch auf Draht.«
    »Da ich sowieso noch nicht gleich nach Chicago zurückkehre, möchte ich mich einige Tage hier aufhalten. Ich wohne im Golden Star Hotel in der Lincoln Avenue. Ich hoffe sehr, die erste Lieferung persönlich in Empfang nehmen zu können. Rufen Sie mich an, wenn es soweit ist, Mr. Elihu! Für Lkw und Bargeld werde ich sorgen.«
    Pete Waites stand auf, nahm seinen Hut und sagte: »Bewegen Sie sich nicht soviel, dann heilt die Verletzung schneller. Gute Besserung.«
    In diesem Augenblick fiel sein Homburg auf den Teppich und rollte bis zur Couch. Schnell bückte er sich, griff ein paarmal daneben, weil er nicht auf den Hut sah, sondern auf Mac Elihus Gesicht. Schließlich erwischte er ihn doch, richtete sich auf, machte noch eine witzige Bemerkung und folgte Fluffy, die ihn zum Laden brachte. Sie war wortkarg und ließ keine Unterhaltung aufkommen, obwohl sich Pete Waites alle Mühe gab. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich zu verabschieden. Zu gern hätte er mit Fluffy Elihu noch geplaudert. Nicht etwa, weil sie ihm gefiel. Das Gegenteil war der Fall. Für Mädchen, die so wenig auf ihr Äußeres Wert legen, hatte er nicht viel übrig.
    Sie sah ihm nach, als er einem Taxi winkte, einstieg und davonfuhr. Dann nahm sie nicht etwa das Schild von der Tür, sondern schloß wieder ab und begab sich zu ihrem Bruder.
    »Na, was hältst du von dem sonderbaren Geschäftsmann aus Chicago?« fragte sie mit heruntergezogenen Mundwinkeln. »Ich wäre an deiner Stelle nicht so offenherzig gewesen.«
    »Wieso? Seine Papiere sagten einwandfrei, daß er tatsächlich der ist, für den er sich ausgab. Melde doch mal ein Gespräch nach Chicago an! Dort auf dem Tisch liegt seine Karte mit der Nummer. Dann werden wir bald wissen, ob dein Mißtrauen berechtigt ist.«
    »Das Gespräch können wir uns sparen«, gab sie zur Antwort. »Oder glaubst du, ein
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