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0071 - Mit der letzten Kugel

0071 - Mit der letzten Kugel

Titel: 0071 - Mit der letzten Kugel
Autoren: Mit der letzten Kugel
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in der Kirche zurück. Sie holten sich die Kameras aus dem Blumenkorb, erstiegen den Turm der Kirche und filmten von dort aus ununterbrochen den Verkehr in der Baker Street. Jedes einzelne Auto würde überprüft werden. Jeder Fußgänger würde kontrolliert werden, ohne dass er selbst etwas davon merken konnte.
    Während Phil im Astoria unsere Kollegen zu den verschiedensten Aufgaben einteilte, hatte ich den Leiter der Tiefbauabteilung der Stadtverwaltung ausfindig gemacht. Ich bekam nach einigen Telefongesprächen mit den falschen Leuten seine Privatanschrift und fuhr hin. Obgleich ich nicht damit gerechnet hatte, war er doch zu Hause. Ich zeigte meinen Dienstausweis und bat, ihn ein paar Minuten sprechen zu dürfen.
    »Kommen Sie rein, Mister G-man«, sagte der wuchtige Mann mit den breiten Händen. Er führte mich in sein Wohnzimmer und bot mir Whisky an. Ich hatte bisher noch keine Zeit gefunden, das versäumte Frühstück nachzuholen, vom Mittagessen ganz zu schweigen, und lehnte deshalb ab.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte er, als unsere Zigaretten brannten.
    »Sie kennen die Baker Street?«, fragte ich.
    »Ist die nicht in der Nähe der 23. Straße?«
    »Ungefähr, ja.«
    »Was ist damit?«
    »Es gibt da eine kleine Seitengasse, Horrem’s Short Road heißt sie. Wir brauchen morgen früh ein paar FBI-Beamte ständig in dieser Straße. Es ist eine sehr wichtige Sache, über die wir nicht sprechen dürfen. Ich muss Sie ebenfalls um absolute Verschwiegenheit ersuchen. Könnten Sie veranlassen, dass morgen früh in der Gasse ein bisschen das Pflaster aufgerissen wird? Es müssten zwei oder drei Bauzelte aufgestellt werden. Wir würden Ihnen vier Mann in Arbeitskleidung schicken. Es muss aber wirklich gearbeitet werden. Es darf nichts vorgetäuscht werden, denn das könnten die Leute merken, die wir beobachten wollen.«
    Der Mann dachte eine Weile nach. Schließlich meinte er: »Wir könnten die Verteilerstücke in den Kanalröhren erneuern. In gewissen Zeitabständen tun wir das sowieso. Die Gegend um die Baker Street wäre zwar frühestens in drei Jahren wieder an der Reihe, aber unter diesen Umständen…«
    »Fein. Unsere Leute werden genauso arbeiten wie Ihre Tiefbauarbeiter. Wo sollen sie sich morgen früh melden?«
    »Im Rathaus, Zimmer 218. Ich mache sie mit dem Vorarbeiter bekannt. Sollen wir sie als vom Arbeitsamt zugewiesen ausgeben?«
    »Ja, das ist vielleicht das Beste.«
    »Gut. Sie können sich auf mich verlassen. Wie lange brauchen Sie die Zelte in der Gasse?«
    »Wahrscheinlich eine Woche, vielleicht länger.«
    »Na, dann können sie sich ja Zeit' nehmen.«
    »Noch etwas. Wird dabei ein Gerätewagen oder Anhänger in einer Seitengasse der Baker Street stehen?«
    »Ja, das wird sich nicht vermeiden lassen.«
    »Gut. Dann können unsere Leute dort vier Maschinenpistolen verstecken.«
    Er stutzte.
    »Maschinenpistolen? Donnerwetter! Dann scheint es eine ziemlich ernste Sache zu sein, was?«
    Ich nickte.
    »Ziemlich. Vielen Dank. Rathaus, Zimmer 218, morgen früh. Wie viel Uhr?«
    »Sieben Uhr ist Beginn der Arbeitszeit für unsere städtischen Arbeiter.«
    »Okay. Unsere Leute werden pünktlich sein. Geben Sie ihnen bitte nur Arbeiter in die Baukolonne, die absolut zuverlässig sind.«
    »In Ordnung, Mister G-man. Werden Sie mir die Sache erzählen dürfen, wenn sie vorbei ist?«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Fein. Es interessiert mich doch, warum ich grundlos die Straße aufreißen lassen werde.«
    Ich verabschiedete mich und suchte danach zwei Stunden lang den Leiter des Arbeitsamtes, den ich endlich aus einer Geburtstagsfeier bei Freunden herausholte. Ich besprach mit ihm alles Nötige und konnte zufrieden zum Waldorf zurückfahren. Am Montag früh würde das Haus der Harways bereits von G-men umringt sein, ohne dass irgendjemand etwas davon merken konnte.
    Auf der rechten Seite des Hauses führte die Seitengasse entlang. Dort drüben werden unsere vier Kollegen als Tiefbauarbeiter stehen. Schräg gegenüber dem Haus befand sich die Kirche, wo zwei Mann mit ihren Kameras saßen. Ein Stück weiter war eine große Eisenwarenhandlung, die beim Arbeitsamt zwei Lagerarbeiter angefordert hatte. Sie würde am Montag früh zwei haben, allerdings G-men, die garantiert nicht viel vom Eisenwarengeschäft verstanden. Hinter dem Haus der Harways grenzte an das Grundstück der große Platz einer Gebrauchtwagenhandlung. Dort würden drei G-men ab morgen früh als Hilfsverkäufer fungieren, ohne dass
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