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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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gemerkt. In solchen Fällen pflegen alle Geschäftsleute Stundungsanträge für die Steuern zu stellen. Außerdem hätte die kürzliche Betriebsprüfung diese Schwierigkeiten zweifellos sichtbar gemacht.«
    »Gut. Ich denke, das genügt zunächst. Wir werden uns um diese Angelegenheit kümmern. Sollten Ihnen in diesem Zusammenhang noch weitere Unstimmigkeiten auffallen, rufen Sie bitte diese Nummer an!«
    Ich gab ihm ein Kärtchen, auf der meine dienstliche Telefonnummer stand.
    Er bedankte sich.
    Erst als wir im Wagen saßen, sprachen wir uns über unseren Eindruck aus.
    »Ich weiß nicht«, murmelte Phil, »ich glaube, die 20 Kilo Dynamit sind einfach durch eine falsche Buchung nicht eingetragen worden in die Rubrik der Lagerbestände. Wer hat schon ein Interesse daran, 20 Kilo Dynamit verschwindet zu lassen?«
    Ich zuckte die Achseln, während icl mir eine Zigarette ansteckte. »Wir haben schon die unwahrscheinlichsten Dinge erlebt, Phil«, gab ich zu bedenken. »Auf jeden Fall werden wir Mr. High diese Sache vortragen. Der Chef mag dann entscheiden, wie und ob die Sache weiterverfolgt werden soll.«
    »Ja, das wird das beste sein«, stimmte Phil zu.
    Ich fuhr an und schaltete die Nebelscheinwerfer ein. Langsam schlich der Wagen durch das unfreundliche Wetter. Stellenweise war der Nebel so dicht, daß man kaum die Verkehrsampeln erkennen konnte.
    Wir waren heilfroh, als wir die Einfahrt zu unserem Distriktsgebäude vor uns auftauchen sahen. Ich stellte den Wagen auf dem üblichen Platz bei uns im Hof ab. Wir spurteten zur hinteren Tür und eilten aufatmend ins Haus.
    Mit dem Lift fuhren wir hinauf zu unserem Office.
    Mr. High empfing uns sofort und deutete auf zwei Sessel, während er ein paar Unterschriften leistete. Dann klappte er die dicke Mappe mit den Briefen zu und sah uns fragend an.
    Ich erzählte ihm von unserem Besuch bei Mr. Coalster. Er hörte aufmerksam zu. Nachdem wir unseren kurzen Bericht beendet hatten, nickte er rasch entschlossen.
    »Selbstverständlich muß der Sache nachgespürt werden. Mit 20 Kilo Dynamit kann eine Menge Unheil angerichtet werden. Vor allem aber ist es ja möglich, daß solche Unregelmäßigkeiten häufiger passieren und bisher nur nicht aufgefallen sind. Kümmert euch einmal um diese Sache!«
    Wir standen auf. »Okay, Chef«, sagte ich. »Wir werden erst einmal ein paar Erkundigungen über die Firma und den Besitzer einziehen, bevor wir direkte Verbindung aufnehmen. Und dann…«
    Ich wurde unterbrochen, denn auf Mr. Highs Scheibtisch läutete das Telefon. Er nahm den Hörer ab und sagte: »High.«
    Eine Weile lauschte er, dann stutzte er plötzlich, nickte und sägte: »Der Mann soll in Cottons Office gebracht werden. Jerry und Phil bearbeiten die Geschichte.«
    Er legte den Hörer auf und lächelte: »Die erste Überraschung wartet bereits auf euch. Geht nur in euer Office!«
    Wir taten es und waren wirklich sehr neugierig. Es vergingen keine zwei Minuten, da steckte ein Kollege den Kopf zur Tür herein, sah, daß wir anwesend waren, und zog die Tür für einen Besucher auf, der zögernd Über die Schwelle trat.
    Es war eine sehr bemerkenswerte Erscheinung. Der Mann, der da kam, war ungefähr 45 Jahre alt. Er trug einen dunkelgrünen einreihigen Anzug, der garantiert von erster Qualität war. Seine Gestalt hatte etwas Bärenhaftes, und er wog sicherlich fast zwei Zentner. Der Kopf war ein viereckiger Bullenschädel, auf dem eine prächtige schlohweiße Löwenmähne saß.
    »Guten Morgen«, sage er mit einer festen Stimme, die aus Urwelttiefen zu kommen schien.
    »Guten Morgen«, erwiderten Phil und ich gleichzeitig. Ich fügte hinzu: »Das ist Phil Decker, mein Name ist Jerry Cotton.«
    »Ich heiße Haskvich, Gregor Haskvich«, sagte der Bär.
    Wir schluckten unsere Überraschung, ohne eine Miene zu verziehen. »Wollen Sie nicht Platz nehmen, Mr. Haskvich?« forderte ich ihn auf, indem ich auf unseren Besucherstuhl deutete.
    »Ja, danke. Ich erhielt von Ihrer Auskunft, die telefonisch irgendwo Rückfrage hielt, den Hinweis, daß ich mich mit meinem Anliegen an Sie wenden sollte.«
    »Worum handelt es sich?« fragte ich gespannt.
    Er knallte die gespreizte Hand auf seinen rechten Oberschenkel. Man sah ihm an, daß er innerlich aufs äußerste empört war und sich Mühe gab, sich zu beherrschen. Oder war er nur ein ganz raffinierter Schauspieler?
    »In meiner Firma gibt es neuerdings Unregelmäßigkeiten!« schnaufte er. »Seit 15 Jahren zum erstenmal! Glauben Sie mir, ich
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