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0065 - Gefangen in der Mikrowelt

0065 - Gefangen in der Mikrowelt

Titel: 0065 - Gefangen in der Mikrowelt
Autoren: Jason Dark
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sich.
    Oder…?
    Nein, es war umgekehrt.
    Ich, John Sinclair, wurde kleiner und schrumpfte immer mehr zusammen…
    ***
    Ein Schloß in Frankreich.
    Im wildromantischen Loire-Tal.
    Name des Schloßbesitzers: Professor Zamorra!
    Zamorra war Parapsychologe, Geisterjäger und Dämonenbekämpfer. Eine Kapazität auf seinem Gebiet. Ein Mann, der Vertrauen ausstrahlte, aber auch eine unbezwingbare Härte, wenn es darauf ankam.
    Und ein Mann, der wußte, welche Gefahren der Welt drohten. Die Kräfte des Jenseits wollten zuschlagen, sie lauerten in ihren ureigensten Universen und Dimensionen, warteten auf eine Schwäche der Menschen und schlugen erbarmungslos zu.
    Zamorra wußte das. Oft genug schon hatte es ihn und seine reizende Sekretärin Nicole Duval in andere Dimensionen verschlagen. Sie hatten Welten zu Gesicht bekommen, die so phantastisch waren, daß man sie kaum beschreiben konnte.
    Welten wie aus Märchen und Legenden.
    Aber es gab sie.
    Und es gab brutale Herrscher und Tyrannen, die sich diese Welten teilten, sich oft stritten, doch im Endeffekt einem nur dienten.
    Dem Teufel!
    Zamorra hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den Teufel und seine Heerscharen zu besiegen, doch es war ein verzweifeltes Anlaufen gegen eine Gummiwand. Schlug er einen Gegner zurück, so tauchten zehn neue auf. So ging es weiter. Die dämonischen Gegner besaßen ein unerschöpfliches Reservoir.
    Als Pessimist würde man verzweifeln, doch Professor Zamorra war Optimist und stellte sich immer wieder zum Kampf.
    Als Talisman trug er sein Amulett, dieses Kleinod mit den geheimnisvollen Hieroglyphen und den zwölf Sternkreiszeichen. Wie diese Symbole zueinander standen, welche Verbindung sie miteinander hatten, das hatte Zamorra bisher noch nicht herausgefunden. Er wußte nur, daß sein Amulett aus einer fernen Sonne gefertigt worden war und daß es auch noch deren konzentrierte Kraft besaß.
    Der Himmel über dem Château de Montagne war bewölkt, und aus diesem Grund saßen Zamorra und Nicole Duval auch nicht draußen beim Frühstück, sondern in einem wunderhübschen Erkerzimmer mit Blick auf die Loire.
    Raffael, der gute Geist des Hauses, trug das Frühstück auf. Zamorra hatte ihm das immer aus dem Kopf reden wollen, doch Raffael ließ sich darin nicht beirren.
    Natürlich bediente er am liebsten die reizende Nicole Duval.
    Nicole war ein Wunder der Haarpracht. Sie hatte einen Färbetick. Mal trug sie ihre Haare schwarz, dann wieder blond, manchmal auch rot oder braun – gerade so, wie sie Lust hatte.
    Als sie an diesem Morgen im Frühstückszimmer erschien – Zamorra hatte bereits Platz genommen –, dachte er, eine Zigeunerin würde den Raum betreten.
    Rabenschwarz waren ihre Haare. Nicole hatte sie hinten im Nacken verknotet.
    »Wie siehst du denn aus?« staunte der Professor und legte die Zeitung beiseite, in der er geblättert hatte.
    Nicole schwang ihren bunten Rock zurück, drehte sich einmal um die eigene Achse, daß ihre goldenen Reifenohrringe fast waagerecht standen und setzte sich.
    »Gefällt es dir nicht?« fragte sie lächelnd, und in ihren Augen tanzten helle Funken.
    »Doch, doch – ich war nur ein wenig überrascht.«
    »Das solltest du auch, mein Lieber.« Nicole beugte sich ein wenig zur Seite und hauchte Zamorra einen Kuß auf die Wange. »Guten Morgen, mein Lieber.«
    Der Professor nahm die Liebkosung lächelnd entgegen.
    Von der Tür her erklang ein Räuspern. Raffael stand dort. »Wünschen Sie Kaffee oder Tee?« Er fragte immer das gleiche, obwohl er wußte, daß Zamorra und Nicole sich für Kaffee entschieden.
    Auch heute.
    »Sehr wohl!« Raffael deutete eine Verbeugung an und verschwand ebenso lautlos, wie er gekommen war.
    »Wie geht es dir?« erkundigte sich Zamorra. »Gut geschlafen, Cherie?«
    Nicole nickte. »Nachdem du mich allein gelassen hast, bestens.«
    Zamorra räusperte sich. »Na ja«, meinte er, »wechseln wir das Thema. Jane Collins hat noch nichts von sich hören lassen?«
    »Nein. Aber sie müßte eigentlich schon in Paris sein. Hat sie denn gesagt, um was es geht? Ich meine, John Sinclair ist ja kein heuriger Hase, das haben wir ja selbst vor einigen Wochen im Kampf gegen die Killerpflanzen erlebt. [3] Wenn schon er nicht klarkommt, dann muß etwas Großes im Gange sein. Weißt du was Näheres, Chef?«
    »Nicht viel. Jane Collins erwähnte wohl den Namen Belphegor«, erwiderte Zamorra.
    »Oh, dann kann es Ärger geben.«
    »Wahrscheinlich.«
    Raffael servierte den Kaffee. Er schenkte die ersten
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