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0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

Titel: 0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar
Autoren: Jason Dark
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diesem Tritt lag so viel Wucht, dass auch der Fischmensch davon gestört wurde. Er kippte nach hinten und verschwand im Wasser.
    Ehe der zweite angreifen konnte, tat Bob freiwillig das, was der Fischmensch mit ihm vorgehabt hatte.
    Bob McClure hechtete über Bord.
    Er stach hinein in die Wand des rasenden Wasserwirbels, und seine letzten Gedanken drehten sich um den Tod.
    Doch lieber ertrinken, als in das grauenhafte Reich der Seemonster entführt zu werden.
    Bob hatte das Gefühl, sich in einer Zentrifuge zu befinden. Die Gewalt des Wassers packte ihn mit ungeheurer Wucht, schleuderte ihn herum, fegte ihn in die Höhe und im nächsten Moment wieder in die Tiefe.
    Und überall war Wasser, Wasser, Wasser…
    Bob McClure hatte eine Ausbildung als Rettungsschwimmer hinter sich. Automatisch machte er Schwimmbewegungen und sah zu, dass er an die Oberfläche kam. Und er hatte auch, kurz bevor er ins Wasser tauchte, tief Luft geholt.
    Doch er war kein Perlentaucher aus der Südsee, der die Luft mehrere Minuten anhalten konnte. Ihn überfiel nach einer halben Minute schon die Atemnot. Doch er riss sich zusammen. Noch war um ihn herum nur die graue, tosende, rasende und gischtende Wasserwand, die ihm vorkam wie der gewaltige Schlund eines Ungeheuers.
    Er wurde zum Spielball der Gewalten. Der Strudel zerrte an ihm, riss ihn in die Tiefe und schleuderte ihn einen Augenblick später wieder hoch.
    Der Tod griff bereits nach dem jungen Mann…
    Immer quälender wurde der Luftmangel. Eine innere Stimme lockte. Öffne den Mund – öffne ihn…
    Doch noch hatte Bob McClure so viel Kraft und Willen, es nicht zu tun. Eisern hielt er die Lippen geschlossen.
    Plötzlich packte ihn etwas mit ungeheurer Wucht und trieb ihn wie einen Korken der Wasseroberfläche zu.
    Er durchbrach sie.
    Luft! Licht…
    Weit riss Bob McClure den Mund auf, saugte die kalte, aber herrlich frische Luft in seine Lungen, würgte, hustete und atmete wieder tief ein.
    Er war dem Wasser entronnen und hatte dem nassen Tod ein Schnippchen geschlagen.
    Automatisch begann er zu schwimmen. Die Wellen trugen ihn auf ihren gischtenden Kämmen, überspülten ihn und gaben ihm doch Gelegenheit zu atmen.
    Er schaute sich um.
    Keine Spur mehr von dem gewaltigen Strudel, aus dem die Monster erschienen waren.
    Aber auch keine Spur mehr von Dan Dryer, seinem Freund. Ihn hatte der See geholt.
    Bob McClure schauderte bei diesem Gedanken, doch er wischte ihn fort, denn nun musste er an seine eigene Sicherheit denken. Gerettet war er längst nicht. Das andere Ufer lag in ziemlicher Entfernung. Es war in der Tat kein Kinderspiel, dorthin zu schwimmen. Vor allen Dingen, wenn man so viel Kraft verloren hatte.
    Dann aber hatte Bob McClure Glück.
    Etwas stieß hart gegen sein rechtes Bein und schrammte an seiner Hüfte entlang.
    Bob drehte den Kopf und sah den Einbaum, der kieloben auf dem Wasser trieb.
    Bevor die Wellen ihn von dem Einbaum trennen konnten, warf sich Bob zur Seite, streckte die Arme aus und klammerte sich an dem Holz fest. Sofort zog er die Beine nach.
    Zweimal rutschte er ab und versank beinahe, dann gelang es ihm, sich auf den Einbaum zu schwingen. Bäuchlings blieb er darauf liegen. Völlig erschöpft und am Ende seiner Kräfte. Mit Händen und Beinen klammerte er sich daran fest und hielt die Luft an, wenn eine Welle über ihn und das Boot schwappte. Er ritt auf den Wellen, gewann langsam wieder seinen Lebensmut und seine Kraft zurück. Bob erinnerte sich an die Signalpistole, die er vor ihrem gemeinsamen Start in seinen Gürtel gesteckt hatte.
    Jetzt kam sie ihm wie gerufen.
    Er hoffte, dass sie unter der Nässe nicht gelitten und ihre Funktionstüchtigkeit behalten hatte, zog sie aus dem Gürtel hervor und betätigte den Abzug. Es klappte.
    Die rote Leuchtkugel fegte aus dem Lauf und auf den bleigrauen Himmel zu. Ein strahlender roter Feuerregen zeigte sich über dem See und sank langsam der Wasseroberfläche entgegen. Jetzt konnte Bob McClure nur noch hoffen…
    ***
    Einladungen bei den Conollys sind etwas Besonderes. Mein Freund Bill hat eine phantastisch bestückte Hausbar, und Sheila Conolly sorgte mit einem üppigen Mahl immer wieder für zusätzliche Kalorien.
    An diesem Samstag sollte es einen balkanischen Abend geben. Allein war ich nicht gekommen, sondern hatte noch einen Gast mitgebracht. Nicht Suko, nein, der musste sich um seine neue Flamme Shao kümmern, die nach wie vor etwas scheu war. Ich hatte ein bezauberndes Wesen namens Jane Collins an meiner
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