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0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

Titel: 0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar
Autoren: Jason Dark
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auftauchte.
    Bob hatte sein Paddel verloren, ohne es zu merken. Es rutschte ins Wasser und wurde von dem Strudel verschluckt.
    Aber die Hand blieb.
    Es tauchte sogar noch eine zweite auf.
    Klatschend umklammerte sie die Bordwand des Einbaums.
    Bobs Augen wurden groß. Das Grauen schnürte ihm die Kehle zu. Und als er jetzt noch die grünlich schimmernden Schultern sah, war es mit seiner Beherrschung vorbei.
    »Daannn…!«, schrie er.
    Sein Freund konnte nicht reagieren. Dan Dryer lag im Boot und klammerte sich fest. Vor sich sah er die riesige Wasserwand, die der Strudel gebildet hatte.
    Dan wurde bald irre, denn das, was sie hier erlebten, widersprach sämtlichen Naturgesetzen. Normalerweise hätte das Wasser wie eine Sturmflut über sie hereinbrechen müssen, doch das war nicht der Fall. Der mörderische Wirbel zog sie tiefer…
    Dan hatte den Schrei seines Freundes gehört. Er drehte sich um, aber er schaute Bob mit einem Blick an, der den jungen Mann erschreckte.
    In Dans Augen flackerte der Wahnsinn…
    Auch Bob war nahe daran, den Verstand zu verlieren, denn dieses schuppenhäutige Wesen war nicht allein. Ein weiteres grünliches Händepaar erschien. Dann sah Bob die Köpfe.
    Es war grauenhaft…
    Diejenigen, die das Boot überfielen, waren keine Menschen, sondern Wasserleichen.
    Die Haut zeigte ein Schuppenmuster. Der Kopf hatte die Form eines Fischschädels angenommen. Die Augen traten weit aus den Höhlen hervor. Ein Mund war nicht vorhanden, die Nase wies zwei Löcher auf, und die Körper waren über und über mit Algen bedeckt.
    Nur noch entfernt erinnerten diese Gestalten an Menschen, aber Bob dachte plötzlich an die Sage der versunkenen Galeere und glaubte, in diesen Monstern die ehemaligen Sträflinge zu erkennen. Er hatte einmal uralte Zeichnungen gesehen, die in einem Museum zur Besichtigung aushingen.
    Die Gestalten zogen sich an der Bordwand hoch. Ehe sich Bob McClure versah, schwangen sie sich über Bord. Auch die Beine waren über und über mit grünen Schuppen bedeckt. Die Füße zeigten Schwimmhäute wie die Hände.
    Es war grausam.
    Bob hatte nichts, womit er sich wehren konnte. Um ihn und das Boot herum tobte die Hölle. Der Strudel gurgelte, gischtete und schmatzte. Dazwischen klang das Schreien seines Freundes Dan. Der junge Student schlug um sich. Seine Augen waren verdreht, das Gesicht vom Wasser klatschnass.
    Nach Dan Dryer griff der Wahnsinn.
    Aber Bob McClure wollte sich nicht unterkriegen lassen. Er wehrte sich. Obwohl es ihn eine ungeheure Überwindung kostete, streckte er beide Arme aus, drückte seine flachen Handflächen gegen den Körper des ersten Fischmenschen und wollte ihn ins Wasser zurückstoßen.
    Kalt wie Eis waren die Körper, in denen kein normales Leben mehr steckte. Der junge Mann ekelte sich vor der Berührung, doch er nahm die Hände nicht zurück.
    Aber die Monster waren stärker als er. Bob fiel nach hinten. Den Kopf stieß er sich an der Bordwand, und im nächsten Moment war der Fischmensch über ihm. Der zweite packte seine Beine, während die Finger des ersten über seine Kleidung glitten und sie kurzerhand aufrissen.
    Bob McClure war klar, was die Ungeheuer mit ihm vorhatten. Sie wollten ihn ins Wasser stoßen und dann in die mörderische Tiefe ziehen, aus der es kein Entkommen gab.
    Ein grausames Schicksal stand ihm bevor. Ein Schicksal, das soeben sein Freund Dan erlitt…
    Bob sah, wie Dan über die Bordwand gezogen wurde. Ein drittes Monster war aufgetaucht. Es packte den jungen Mann am linken Arm und am Bein und zog ihn mit einem wilden Ruck über Bord.
    Bob McClure sah noch das entsetzte Gesicht seines Freundes. Dann verschluckten die Fluten den Körper.
    Bob schrie, doch sein Schrei endete in einem Gurgeln. Eine kalte Pranke, die nach fauligem und modrigem Wasser roch, presste sich auf seinen Mund. Danach war er an der Reihe.
    Das Monster zog ihn hoch. Es schob die kalten Fischhände unter seinen Körper und wollte ihn über die Bordwand hieven. Doch Bob wehrte sich.
    Er kämpfte mit dem Mute der Verzweiflung. In wilder Panik drosch er seine Fäuste in das hässliche Gesicht des Fischmenschen, doch das zeigte bei diesem Ungeheuer keine Wirkung. Es ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen.
    Schon fühlte sich Bob McClure hochgehoben. Er schwebte auf einmal über den Bootsplanken, und in einem letzten verzweifelten Versuch winkelte er die Beine an und stieß sie dann blitzschnell wieder von sich.
    Bob traf die Brust des Fischmenschen.
    Hinter
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