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0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

Titel: 0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
Autoren: Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
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Bandendiebstahl, das letztemal mit vier Jahren wegen Organisierung von Bandenverbrechen. Abgesessen im Leavenworth Penitentiary. Vor sechs Tagen wegen guter Führung vorzeitig entlassen. Die restlichen acht Monate wurden auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt.«
    Jack Rivers zog die rechte Augenbraue hoch.
    »Du hast dich aber gut informieren lassen, Kay.«
    Kay wich dem Blick nicht aus.
    »Ich kenne immer gern die Leute, mit denen ich was zu tun kriege. Übrigens vergaß ich noch eine Kleinigkeit zu erwähnen: Du trägst dich mit der Absicht, deine Totenkopf-Gang wieder aufzumachen. Dafür suchst du die richtigen Leute. Und wenn du davon genug finden solltest, wirst du die Totenkopf-Gang zur gefürchtetsten Bande zwischen dem Atlantik und Chikago machen.«
    Jack Rivers nickte ruhig.
    »Stimmt genau, mein Sohn. Und nun verrate mir, warum du mir geschrieben hast und was du von mir willst.«
    Kay senkte den Blick. Eine Weile starrte er nachdenklich auf Jacks nagelneue Halbschuhe. Sie entsprachen der sogenannten italienischen Linie. Plötzlich hob er den Kopf.
    »Ich möchte bei dir mitmachen, Jack. Aber nur unter einer Bedingung: Du stellst dich ein bißchen vernünftiger an als beim letzten Mal!«
    Jacks Miene verfinsterte sich.
    »Was soll das heißen?«
    »Wenn du beim letzten Mal die Sache schlauer aufgezogen hättest, hätten sie dir keine vier Jahre aufbrummen können.«
    »Du kommst dir aber verdammt schlau vor!«
    »Weil ich recht habe.«
    »So? Wie hätte ich es denn aufziehen sollen, he?«
    Kay schwieg. Er hauchte sich die Fingernägel der rechten Hand an und rieb sie dann an seinem Mantel trocken.
    »Wenn ich bei dir mitmachen kann, werde ich dir meine Tips geben«, sagte er dabei ruhig. »Umsonst rück’ ich sie nicht raus.«
    Jack musterte diesen merkwürdigen Besucher lange. Er wurde nicht schlau aus dem Burschen. Aber er mußte zugeben, daß ihm seine Sicherheit gefiel. Das Selbstbewußtsein dieses Mannes war nicht irgendeine angeberisch vorgetäuschte Stärke, sondern es beruhte auf dem sicheren Wissen um die eigene Überlegenheit.
    Eine Weile kämpfte Jack mit sich. Aber dann siegte die Überlegung, daß er Männer brauchte, wenn er seine Pläne verwirklichen wollte.
    »Okay, Kay. Du kannst mitmachen. Zuerst hundert die Woche, später mehr und Leistungsprämien, wenn du gut arbeitest!«
    Kay grinste. Er holte sich die Flasche und ließ den ganzen Rest des guten alten Brandys in einem Zug durch seine Kehle laufen. Jack Rivers sah ihm kopfschüttelnd zu.
    ***
    Der Distriktchef des New Yorker FBI saß in seinem geräumigen Arbeitszimmer. Soeben verließen ein paar Arbeiter von der Bell Company den Raum. Sie hatten einen neuen Telefonanschluß direkt in Mr. Highs Zimmer gelegt, einen Anschluß freilich, der nie in irgendeinem Telefonbuch erscheinen würde. Seine Nummer wußten überhaupt nur vier Personen. Eine davon war natürlich Mr. High selbst.
    Eine andere Person von diesen vier, die den Anschluß kannten, war mein Freund Phil Decker.
    Er saß mit Mr. High in dessen Büro, obgleich Sonntag war und auch G-men gern mal einen freien Tag haben. Es mußte ein kleines Wunder passiert sein, daß man sogar Telegrafenarbeiter am Sonntagvormittag hatte mobil machen können.
    Die Ursache für diese ungewöhnliche Arbeit an einem Sonntag lag als kleines harmloses Blatt Papier auf dem Schreibtisch von Mr. High. Es war ein Fernschreiben der FBI-Zentrale aus Washington und hatte folgenden Text: fbi-headquarters an district new york stop zuverlässige Informationen besagen, dass entlassener Zuchthäusler jack rivers mit neugründung der totenkopfgang beschäftigt stop jack rivers ist als sehr gefährlich anzusehen stop totenkopfgang darf unter keinen umständen wieder wie früher wirksam werden stop trefft geeignete massnahmen stop notfalls alle un terstützung von hier aus gewährleistet stop Phil Decker hatte das Fernschreiben noch einmal gelesen und legte es jetzt ruhig wieder auf den Schreibtisch zurück.
    »Ich weiß nicht«, sagte er. »Vielleicht machen die Burschen in Washington ein bißchen viel Wind wegen dieser Sache. Wir haben schon manche gefährliche Gang in New York gehabt. Und wir haben mit der Zeit alle ausgehoben, ohne daß uns Washington erst auf die Zehen zu treten brauchte.«
    Mr. High schüttelte seinen Kopf.
    »Man tritt uns ja nicht auf die Zehen, Phil. Das beurteilen Sie falsch. Washington ist da in den Besitz von Informationen gekommen, die wir nicht haben. Natürlich mußten sie uns
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