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0045 - Seuchenherd Aralon

Titel: 0045 - Seuchenherd Aralon
Autoren: Clark Darlton
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Zufrieden?"
    Gucky pfiff schrill und unmelodisch.
    „Was bleibt mir übrig? Also gut, dann erläutere deinen Kriegsplan. Ich bin gespannt wie eine Folter."
    „Was bist du? Hat Bully dir das beigebracht? Ich fürchte, du wirfst wieder einmal die Begriffe durcheinander"
    Rhodan lächelte flüchtig und wurde sofort wieder ernst. „Also gut, dann hört zu. Ich will euch meinen Plan in aller Kürze erläutern. Wir transistieren in fünfundvierzig Minuten und werden in drei Lichtmonaten Entfernung von Kesnar rematerialisieren. Dann werden wir..."
    Rhodan sprach eine halbe Stunde, und er wurde kein einziges Mal von seinen gespannt lauschenden Zuhörern unterbrochen. Der Plan, den er entwickelte, war spannend wie ein utopischer Roman ...
     
    2.
     
    Die Sonne Kesnar war ein kleiner, gelber Stern in den Zielbildschirmen der TITAN. Drei Lichtmonate ließen selbst einen Riesen zu einem Zwerg werden - und Kesnar war alles andere als ein Riese.
    Unbeweglich verharrte die gewaltige Flotte der Arkoniden im Raum. Rhodan hatte OR-775 die letzten Koordinaten übermitteln lassen. Wenn die Kampfflotte jetzt in Transition ginge, würden sie wenige Lichtsekunden von Aralon entfernt materialisieren. Die TITAN und GANYMED flogen mit einfacher Lichtgeschwindigkeit weiter auf das System zu. Bei diesem Tempo würden die beiden Schiffe drei Monate benötigen, um Aralon zu erreichen. Die große Stunde Tiffs war abermals gekommen.
    Thora war wieder in tiefen Schlaf versetzt worden. Die Arkonidin lag unbeweglich in ihrem fahrbaren Bett, mit Lederriemen angeschnallt, damit sie nicht infolge einer unverhofften Bewegung herausfallen konnte.
    Wuriu Sengu, der Späher, der kraft seines Willens durch feste Materie sehen konnte und außer Gucky der einzige parapsychisch Begabte, der nicht von der Krankheit befallen worden war, trug seine schlichte Uniform, die ihn als Mutanten der Dritten Macht Rhodans kenntlich machte. Auch Tiff trug die Uniform. Es bestand nicht die geringste Absicht, ihre Identität zu verheimlichen.
    Im kleinen Hangar der TITAN, in dem man die Gazelle untergebracht hatte, wurden die letzten Einzelheiten besprochen. Die Gazelle war ein Fernaufklärer in Diskusform. Ihr Durchmesser betrug nur dreißig Meter, während sie in der mittleren Verdickung achtzehn Meter hoch war. Immerhin konnte auch dieses kleine Raumschiff bis zu drei Lichtjahren in einem einzigen Hypersprung zurücklegen und besaß einen Aktionsradius von fünfhundert Lichtjahren.
    Rhodan nahm Tiff beiseite. „Sie wissen genau, welche Rolle Sie zu spielen haben, Tiff?"
    „Es wird mir nicht immer leichtfallen, Sir, an Ihnen zum Verräter zu werden."
    „Das gehört zu Ihrer Aufgabe - und vergessen Sie sie niemals! Denken Sie alle Gespräche mit, damit Gucky stets darüber orientiert ist, was geschieht. Besonders wenn die Aras reden, wiederholen Sie ihre Worte im Geiste. Nur so ist es Gucky möglich, den Gesprächen zu folgen."
    „Wenn nur Thora nichts geschieht."
    „Unbesorgt, Tiff. Die Aras wissen genau, wie wertvoll die Geisel ist, die sie in den Händen zu haben glauben. Und auf der anderen Seite werden sie großen Wert darauf legen, Ihnen zu beweisen, wie groß ihre medizinischen Fähigkeiten sind. Sie werden sehen, es wird alles ganz glattgehen so wie wir es uns ausdachten. Ja, es wird Zeit. Ich wünsche Ihnen viel Glück, Tiff. Auf Wiedersehen."
    „Auf Wiedersehen - möglichst bald!" gab Tiff zurück und reckte seine hagere Gestalt. In seinen grauen Augen funkelte es entschlossen auf. Er bückte sich und streichelte Gucky über das Fell. „Machs gut, alter Freund. Wenn ich zurückkehre, kannst du dich bei mir melden. Ich werde dir eine halbe Stunde den Nacken kraulen."
    „Das hat Bully schon mal fünf Stunden lang getan", tat der Mausbiber geringschätzig. „Aber eine halbe Stunde ist besser als nichts."
    Crest klopfte Tiff auf die Schulter.
    „Viel Glück, Leutnant. Passen Sie gut auf Thora auf."
    „Ich hüte sie wie meinen Augapfel, Crest", versprach Tiff und kletterte in den Einstieg. Sengu erwartete ihn bereits. Dann, nach einem letzten Winken, schloß sich die Luke.
    Die Gazelle lag startbereit in dem Hangar. Rhodan, Crest und Gucky verließen ihn und kehrten in die Zentrale zurück. Von hier aus folgten sie den Ereignissen auf dem Bildschirm. Eine halbe Minute lang geschah nichts, dann schoß plötzlich die Gazelle seitlich ins Blickfeld. Sie strebte mit unerhörter Beschleunigung auf die ferne Sonne zu und entmaterialisierte von einer Sekunde zur
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