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0045 - Seuchenherd Aralon

Titel: 0045 - Seuchenherd Aralon
Autoren: Clark Darlton
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sondern in der Hauptsache Genugtuung, die ihn erfüllte. Der Mensch der Erde hatte es geschafft! Er hatte bewiesen, daß er der Traditionen Arkons würdig war. Das Robotgehirn erkannte Terraner als gleichberechtigt an, ja, es zog sie sogar den ursprünglichen Gründern des Imperiums, den Arkoniden, vor. Der Mensch hatte bewiesen, daß er die göttliche Ordnung eines belebten Universums begriffen hatte. Wie aus einem Traum erwachend, sagte Rhodan mit belegter Stimme: „Fuchs, stellen Sie auf der Arkon-Frequenz eine Direktverbindung mit dem Flaggschiff der Arkoniden-Flotte her und legen Sie die Verbindung zu mir in die Zentrale. Ich will mit dem Kommandanten der Kampfflotte sprechen."
    Leutnant Fuchs verschwand im Funkraum. Crest fragte: „Was wollen Sie von ihm, Perry? Er wird seine Befehle vom Regenten erhalten haben."
    „Nur den Befehl, mir zu gehorchen", gab Rhodan zurück.
    Vom Nachrichten-Schirm herab blickte eine Minute später das starre Gesicht eines arkonidischen Roboters in die Zentrale der TITAN. In den Kristallinsen reflektierte das Licht der Kontrollbeleuchtung.
    „Ich stehe mit meiner Flotte zu Ihrer Verfügung, Rhodan von Terra", eröffnete er die Unterhaltung. „Wie lauten Ihre Anweisungen?"
    Rhodan unterdrückte seine Befriedigung.
    „Wir fliegen das System Kesnar an. Das Eintauchmanöver erfolgt drei Lichtmonate von Kesnar entfernt. Ihre Flotte bleibt stationär, während ich mit meinen beiden Schiffen mit einfacher Lichtgeschwindigkeit weiterfliege. Wir bleiben von diesem Augenblick an in permanenter Bild-Funk-Verbindung. Weitere Anweisungen erfolgen nach Bedarf."
    „Verstanden. Wir haben Gravitationsbomben mit und können jederzeit ..."
    „Ich wünsche nicht, daß die Bomben eingesetzt werden. Wie ist Ihre Bezeichnung?"
    „Mein Name lautet OR-775, Rhodan von Terra."
    „Gut, OR-775. Dann befolgen Sie meine Anordnungen und warten Sie auf die genauen Sprung-Koordinaten, die Ihnen mein Funker senden wird. Die Transition findet in einer Stunde statt."
    „Verstanden! Ich bleibe auf Empfang."
    Der Bildschirm erlosch. Crest, der dicht neben Rhodan stand, stieß einen Seufzer aus. Rhodan wandte sich ihm ein wenig erstaunt zu.
    „Was haben Sie, Crest? Sorgen? Verläuft nicht alles viel besser, als wir je zu hoffen wagten?"
    Der Arkonide nickte. „Eigentlich viel zu gut", gab er zu bedenken. „Wissen Sie überhaupt, was es bedeutet, Befehlshaber einer arkonidischen Kampfflotte geworden zu sein? Mir hat man vor dreizehn Jahren nicht einmal das Kommando über ein einziges Schiff anvertraut, obwohl ich zur regierenden Spitze gehörte. Sie, Perry, sind praktisch ein Fremder, der Angehörige einer primitiven Zivilisation - wenigstens waren Sie das noch vor anderthalb Jahrzehnten. Heute handeln Sie bereits im Auftrag des gewaltigsten Imperiums, das es je in diesem Universum gab. Perry, Sie haben Ihr Erbe praktisch schon angetreten."
    Langsam schüttelte Rhodan den Kopf.
    „Nichts überstürzen. Crest. Niemand hat mir etwas zu vererben. Das Universum gehört allen. Aber ich gebe zu, daß ich stolz bin, im Auftrag des Robotgehirns über die mächtigste Flotte verfügen zu können, die ich jemals sah. Sie können sich darauf verlassen, daß sie in guten Händen ist."
    Leutnant Fuchs streckte den Kopf in die Zentrale.
    „Die Koordinaten sind bestätigt, Sir. Soll ich sie dem Kommandanten der Flotte durchgeben?"
    „Ja, tun Sie das, Fuchs. Die Transition findet in genau fünfzig Minuten statt. Bis dahin gehen wir auf Lichtgeschwindigkeit. Und dann wird es Zeit, daß wir uns den Kriegsplan überlegen. Tiff, Sie benötige ich dazu am dringendsten. Ebenfalls Sengu. Crest, ich wäre froh, wenn Sie ebenfalls dabei wären."
    „Und ich ...?" kam es vorwurfsvoll aus der Ecke, wo Gucky wieder zusammengerollt auf einem Liegebett lag und der Unterhaltung lauschte. Die großen Ohren war gespitzt, und die braunen Augen blickten treu und harmlos in die metallene Welt des Raumschiffes. „Ich habe so das seltsame Gefühl, als gäbe es diesmal nichts für mich zu tun."
    „Du irrst gewaltig, Gucky", belehrte ihn Rhodan. „In passiver Hinsicht hast du sogar eine Hauptrolle zu spielen. Tiffs Gedankensendungen können einzig und allein von dir aufgenommen werden. Wir haben keinen anderen Telepathen mehr zur Verfügung. Gut, zugegeben, du kannst nicht direkt mit nach Aralon, aber schließlich ist das eigentliche Abenteuer nicht immer das wichtigste bei einem Unternehmen. Jedenfalls kann ich auf dich nicht verzichten.
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