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0045 - Seuchenherd Aralon

Titel: 0045 - Seuchenherd Aralon
Autoren: Clark Darlton
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List!"
    „Erklären Sie näher, was Sie meinen", forderte der Regent ungerührt.
    „Vorher möchte ich Ihnen zeigen, was aus den Arkoniden werden kann, wenn es den Aras einfällt, die Seuche nach Arkon zu bringen", sagte Rhodan und gab Crest einen Wink. Der weißhaarige Wissenschaftler verschwand und kehrte Sekunden später mit dem fahrbaren Bett wieder, auf dem Thora lag. Ihre Augen waren geöffnet, und sie lächelte strahlend. Ihr Gesicht zeigte eine völlige Sorglosigkeit, aber ihre Züge waren hager und eingefallen. Selbst die künstliche Ernährung konnte nicht verhindern, daß die Kranken langsam und unaufhaltsam bei lebendigem Leib verhungerten.
    „Das ist Thora von Zoltral, die Kommandantin dieses Schiffes. Sie weiß nicht, daß sie krank ist, aber der Tod greift bereits nach ihr, Regent. Sie wird lächeln, auch dann, wenn sie stirbt. Die Aras infizierten sie - und nur sie können sie wieder heilen."
    Das Robotgehirn schwieg fast eine Minute.
    „Erklären Sie mir Ihre List, Rhodan. Wenn Sie mich überzeugen, daß ein Angriff auf Aralon ohne Gefahr für das Imperium ist, werde ich Ihnen alle meine Hilfsmittel zur Verfügung stellen."
    Rhodan atmete auf. Er sorgte dafür, daß Thora wieder in die Krankenstation zurückgebracht wurde, zeigte auf Leutnant Tifflor, der im Hintergrund der Funkzentrale neben dem Japaner Sengu stand, und sagte: „Meine List heißt Leutnant Tifflor, Regent. Schon einmal rettete dieser Terraner eine bewohnte Welt vor dem Zugriff der Galaktischen Händler, indem er sich als kosmischer Lockvogel zur Verfügung stellte."
    „Kosmischer Lockvogel?"
    „In seinem Körper ist ein winziger Sender eingebaut, der unaufhörlich Impulse ausstrahlt. Das Entscheidende dabei ist, daß die Impulse ohne Zeitverlust fortgepflanzt werden und bis zu zwei Lichtjahren Entfernung aufzunehmen sind. Und zwar telepathisch, nicht durch mechanische Funkgeräte. Somit ist Leutnant Tifflor ein künstlicher Telepath, der seine Gedanken zwei Lichtjahre weit übertragen kann - wie gesagt, ohne jeden Zeitverlust."
    „Das ist eine Technik, die mir unbekannt ist. Sie verfügen über Dinge, die dem Imperium sehr nützlich sein können, Perry Rhodan."
    „Deshalb wurden wir Partner", erinnerte Rhodan das Robotgehirn, um sachlich fortzufahren: „Ich werde Tifflor auf Aralon absetzen. Ein einzelner Mensch erregt kein Aufsehen und kann kaum als Vorbote einer galaktischen Streitmacht gewertet werden. Wir werden stets von dem unterrichtet sein, was danach auf Aralon geschieht. Dann können wir eingreifen."
    „Ein sehr gewagtes Unternehmen", gab das Gehirn zu bedenken.
    „Thora muß geheilt werden! Es ist daher unerläßlich, daß wir ein Risiko eingehen. Aber wenn wir weiterhin in Betracht ziehen, daß nicht nur Thora, sondern ganz Arkon von dieser Krankheit ergriffen werden könnte, ist das Risiko gering. Die Aras müssen davon überzeugt werden, daß sie dem Imperium bessere Dienste leisten können, wenn sie ehrlich arbeiten. Ihr Betrug an der Gesundheit des Imperiums kommt einem Hochverrat gleich."
    „Lassen Sie mir Zeit, die erhaltenen Informationen auszuwerten", bat der Regent. Das Knacken im Lautsprecher zeigte an, daß die akustische Verbindung unterbrochen wurde. Das Bild blieb bestehen.
    Rhodan schaltete den Sender aus und wandte sich an Tifflor: „Sie sehen Tiff, Ihnen steht einiges bevor. Mein Plan ist noch nicht klar, aber so ungefähr weiß ich, wie wir die Aras packen können. Wuriu Sengu und Thora werden Sie nach Aralon begleiten."
    Crest trat unwillkürlich einen Schritt vor. Seine Augen starrten erschrocken auf den Sprecher.
    „Sie wollen Thora in Gefahr bringen, Perry?"
    Rhodan lächelte schwach. „Im Gegenteil, Crest, Thora wird die erste sein, die das Heilserum bekommt. Und zwar aus der Hand der Ärzte von Aralon. Damit erhalten wir den Beweis, daß sie auch die Urheber der Seuche sind - und gleichzeitig wissen wir, daß die Heilung möglich ist."
    „Und wie sollen die Aras dazu gebracht werden?"
    „So genau weiß ich es noch nicht, aber es fällt mir ein, bis wir vor Aralon stehen - eine militärische Macht im Rücken, die jedem Angreifer die Stirn bieten kann."
    „Ich hörte, Aralon sei unbewaffnet und völlig abgerüstet ..."
    „.. was aber keineswegs bedeutet, daß Aralon schutzlos sein muß, Crest. Ich glaube, die Aras haben mächtige Freunde, wenn es darauf ankommt."
    „Die Aras und Freunde? Wen?"
    „Immerhin gehören sie zum Volk der Springer", erinnerte ihn Rhodan, winkte dann
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