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0045 - Seuchenherd Aralon

Titel: 0045 - Seuchenherd Aralon
Autoren: Clark Darlton
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hilfesuchender Blick ging zu Thora, die Rhodan verlegen ansah. Eine leichte Röte färbte ihre Wangen.
    „Es war meine Schuld, Perry. Ich bat ihn, Themos zu töten."
    Rhodan blickte an ihr vorbei. „Sie haben ein Menschenleben auf dem Gewissen, Thora.“
    „Er war ein Verräter, Perry! Er hatte den Tod verdient."
    „Können Menschen das entscheiden? Auch Borat hätte den Tod verdient, wenn wir so urteilen wollen - und Tausende mit ihm. Sie sehen aber, daß er uns lebendig mehr nützen kann. Auch Themos hätte künftig sein Vergehen wiedergutmachen können."
    „Haben wir ihn getötet?" verteidigte sich Thora. „Er sprang in den Schacht, den er uns als Todesfalle zugedacht hatte. Er selbst war es, der sich tötete. Wenn Gucky ihm nicht half, so war das höchstens eine Unterlassung, aber kein Mord."
    „Also mildernde Umstände?" fragte Rhodan sarkastisch. Er schüttelte den Kopf. „Bitte, Thora, versuchen Sie künftig nicht mehr, meine Entschlüsse zu ändern. Auf der anderen Seite kann ich Ihren Zorn verstehen. Sprechen wir also nicht mehr darüber."
    Er beugte sich zu Gucky hinab. „Dir laß es eine Lehre sein, Freundchen. Thora hat zwar mehr Geduld, dir in Mußestunden das Fell zu kraulen und dir in der Bordküche einige Mohrrüben zu besorgen, aber das heißt noch lange nicht, daß meine Anordnungen ignoriert werden dürfen. Hast du das verstanden?"
    Guckys treue Augen blickten noch treuer. Sein Nagezahn wagte den ersten Vorstoß zu einem Grinsen. Er nickte heftig mit dem Kopf.
    „Verstanden, Chef!"
    Er lauschte in Richtung der Tür. Sein Nagezahn nahm nun keine Rücksicht mehr auf die erhaltene Rüge. Gucky grinste voller Erwartung, als er quer durch die Zentrale watschelte und die Tür zur Seite gleiten ließ, Etwas verdutzt über die unerwartete Maßnahme stolperte Bully über die Schwelle und sah auf Gucky herab, der als sein Busenfreund galt. Bullys rote Haarborsten lagen friedlich auf dem runden Schädel, das breite Gesicht strahlte Freude und Zufriedenheit aus. In den blauen, wäßrigen Augen schimmerte so etwas wie verhaltene Trauer, die im krassen Gegensatz zur besagten Zufriedenheit stand. Bully mußte sich in einem argen seelischen Zwiespalt befinden.
    „Hallo!" machte er und winkte allgemein in die Luft hinein. „Da wäre ich wieder. Ist inzwischen etwas passiert?"
    Gucky schnaubte verächtlich.
    „Während wir die ganze Milchstraße retten, hast du im Bett gelegen, geschlafen und still vor dich hingegrinst. Man muß den Aras dankbar sein, daß sie uns für einige Zeit vor deinem ständigen Anblick bewahrten. Und ausgerechnet ich habe das Medikament besorgen müssen, das dich erweckte. Aber ich gehe noch einmal und hole den Erreger."
    Es geschah etwas völlig Unerwartetes. Bully schien furchtbar zu erschrecken, dann ging er in die Hocke und sah dem Mausbiber tief in die treuen Augen, in denen jetzt der Schabernack funkelte.
    „Aber Guckylein, bester Freund und Kampfgenosse. Das wirst du mir doch nicht antun? Ich bin ausgeschlafen jetzt, glaube mir. Ausgeruht und unternehmungslustig. Und Zeit habe ich auch, sagt Onkel Doktor Haggard, zwei Wochen Erholung. Stelle dir vor, zwei Wochen! Da könnte ich dir doch manchmal den Gefallen tun und ..."
    „Fell kraulen ..." staunte Gucky und begann zu strahlen. „Du willst mich kraulen, du Guter? Abgemacht! Jeden Tag zwei Stunden ..."
    Bully machte ein Gesicht, als habe man ihn soeben dreimal zum Tode verurteilt. Ein Blick in das strahlende Gesicht des Mausbibers brachte sein Herz fast zum Schmelzen. Ergeben nickte er.
    „Abgemacht. Gucky."
    Langsam erhob er sich und wankte zum nächsten Sessel. Mit einem Aufstöhnen sank er hinein und schloß die Augen. Die Umwelt schien für ihn nicht mehr zu existieren. Gucky stemmte die Arme in die Hüften. Sein Nackenfell stand zu Berge. Er schüttelte fassungslos den Kopf.
    „Hat er ja schön gesagt - aber was er jetzt denkt, ist so charakterlos und gemein, daß man es nicht drucken könnte. Nun, die Hauptsache ist schließlich, was er tun wird. Und er wird sein Versprechen halten."
    Er richtete sich zur vollen Größe auf und watschelte zu Thora, die ihm die Hand auf den Kopf legte und ihm zulächelte. „Er hat nämlich eine mordsmäßige Angst vor mir."
    Aus dem Sessel, in dem Bully lag, kam ein herzerweichendes Aufstöhnen. Dann war es so, als sei der so unverschämt Herausgeforderte eingeschlafen. Wahrscheinlich die beste Lösung für ihn.
    Rhodan grinste und winkte Leutnant Bristal zu sich.
    „Wir
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