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0040 - Die Nebelgeister

0040 - Die Nebelgeister

Titel: 0040 - Die Nebelgeister
Autoren: Mario Werder
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wurden immer leiser, schließlich verstummten sie ganz.
    Nicole schlug die Augen auf und sah sich verwirrt um. Erschrecken zuckte über ihr Gesicht, als sie die Umgebung wahrnahm.
    Dann kam auch Madeleine wieder zu sich. Zamorra sprach immer noch. Mit den Augen gab er Nicole ein Zeichen. Sie verstand und zog Madeleine mit sich. Die junge Lehrerin sah sich suchend um, sie wollte ihre Kleidung wieder haben. Aber Nicole zerrte sie in Richtung des Ganges, aus dem der Professor gekommen war.
    Immer noch sprach Zamorra. Jetzt schlug ein Mädchen an den Gerüsten die Augen auf. Ihr Mund öffnete sich, und ein gellender Schrei hallte durch das Gewölbe.
    Dieser Schrei durchbrach den Bann, den der Professor mühsam aufrechterhielt.
    Einige Skelette zogen sich langsam zurück, verschwanden in einem anderen Gang. Ihre Fackeln waren nach kurzer Zeit nicht mehr zu sehen. Zamorra verstärkte seine Bemühungen, aber immer mehr Schülerinnen wachten auf und störten seinen Versuch, die Gerippe zurückzutreiben.
    Schließlich konnte der Professor sich nicht mehr halten. Wären die Gebeine vollständig vom Geist der Dämonen beseelt gewesen, hätte er noch eine Chance gehabt. So aber nicht. Vorsichtig schritt Zamorra zurück. Als er den Gang erreichte, spürte er eine Hand auf seinem Arm.
    »Nicole ist schon vorausgegangen«, hauchte Madeleines Stimme an seinem Ohr.
    Er fasste das Mädchen und lief mit ihr durch den Gang. Er schob sie durch die Öffnung ins Freie und wunderte sich, dass von seiner Sekretärin nichts zu sehen war.
    Als Zamorra sich noch einmal umdrehte, glaubte er, einen Schatten zu sehen, konnte aber dann nichts mehr erkennen.
    Er zog sich ebenfalls hoch und vergewisserte sich, dass die Lehrerin noch in seiner Nähe war.
    Plötzlich spürte er die drohende Gefahr. »Laufen Sie los!«, konnte er gerade noch schreien. Als Madeleine rannte, wirbelte der Professor herum und sah das übergroße Skelett hinter sich stehen.
    In der rechten Hand des Gerippes blitzte die Schneide eines Schwertes auf. Zamorra sank etwas in sich zusammen und riss den Revolver heraus. Bevor er abdrücken konnte, schnitt ein scharfer Schmerz in seinen Oberarm. Dann wirbelte das Schwert wieder herum und traf ihn am Hinterkopf. Er hatte soeben noch die Waffe erreichen können, die auf dem Boden lag. Seine linke Hand krampfte sich um den Revolver, aber er war nicht mehr in der Lage, abzudrücken.
    Übergangslos verlor er das Bewusstsein.
    Madeleine rannte wie von Furien gehetzt durch den Wald und erreichte unbehelligt das Internat.
    ***
    In dem unterirdischen Gewölbe brannten wieder die Fackeln. Zwei Skelette hatten den Professor heruntergetragen und ihn auf den mit schwarzem Tuch überzogenen Steinblock gelegt.
    Die Mädchen auf den Pritschen waren wieder in Trance versunken und gaben den halb lebenden Shark-Brüdern Kraft.
    Ein rutschendes Geräusch war zu hören. Ein Gerippe kam durch den anderen Gang herbei und trug Nicole Duval auf den Knochenarmen in das Gewölbe. Triumphierendes Gelächter hallte durch den Raum.
    »Wir werden ihn töten!«, rollte es dumpf und die Fackeln gerieten in wirbelnde Bewegungen.
    »Zuerst ihn, damit der Einfluss beendet ist und wir unsere Helfer herbeirufen können«, sagte das große Skelett gebieterisch.
    »Er wird uns zur Bereitung des Elixiers dienen. Er ist kräftig und hat einen außergewöhnlichen Geist. Durch ihn ist sichergestellt, dass wir auch die Frauen dieser Zeit in unsere Gewalt bekommen.«
    Immer mehr Kraft nahmen die Gerippe von den sieben Mädchen auf. Die Körper der Schülerinnen wanden sich in ekstatischen Zuckungen.
    Nicole lag neben Professor Zamorra auf dem Steinblock. Wieder war sie ohne Besinnung, aber durch eine bewusste Reaktion hatte sie sich mit der rechten Hand an dem Professor festgeklammert.
    Das große Skelett, das immer noch das Schwert trug, trat näher an den Block heran. In den Augenhöhlen schien weit entfernt ein Licht zu glimmen.
    Mit beiden Händen packte das Wesen das Schwert und hob die scharfe Waffe über den Kopf.
    Ein sausendes Geräusch ertönte, als die Klinge mit aller Macht herunterfuhr. Einige Zentimeter vor dem Hals des Professors wurde sie wie durch eine unsichtbare Wand aufgehalten!
    Wieder hob das Gerippe das Schwert und schlug erneut zu, und abermals bremste eine unbekannte Macht die Waffe ab.
    Enttäuschte Schreie hallten durch das Gewölbe. Es war unbegreiflich, dass dieser Mann dem Vorhaben der Dämonen trotzte.
    Wieder fuhr das Schwert in die Luft und
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