Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
004 - Anruf aus der Hölle

004 - Anruf aus der Hölle

Titel: 004 - Anruf aus der Hölle
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
an ihre Fersen heftete?
    O Gott, laß das nicht zu! dachte Didi verstört.
    Sie hetzte die Straße entlang. Dicke Regentropfen klatschten ihr ins Gesicht, sie spürte es nicht. Sie hatte keine Ahnung, wohin sie laufen sollte. Sie rannte einfach, lief, lief, lief so schnell sie konnte, bog um die Ecke und prallte gegen einen großen, breitschultrigen Mann.
    Ein heiserer Schrei entrang sich ihrer Kehle.
    Jetzt erst erkannte sie, daß es sich um einen Polizisten handelte.
    Vor dem brauchte sie keine Angst zu haben. Der würde ihr bestimmt nichts tun. Von dem konnte sie Hilfe erwarten.
    »Na, na, na«, sagte Tom Agar, der Polizist, und lächelte gutmütig.
    »Finden Sie es richtig, einen unterbezahlten Polizisten umzurennen, kleine Lady?«
    »Verzeihung… Ich … äh … Mein Gott …«
    Tom Agars Brauen zogen sich zusammen. »Gibt es ein Problem, Miß? Kann ich Ihnen helfen? Sie sehen so verstört aus. Hat Sie jemand überfallen?«
    Didi schüttelte ihre blonde Mähne. »Nein.«
    »Was nein?«
    »Nein, mich hat niemand überfallen, Konstabler.«
    »Aber Sie sehen aus, als ob der Teufel hinter Ihrer Seele her gewesen wäre.«
    »Es war nicht der Teufel.«
    »Sondern?«
    »Der… Konstabler, ich bin nicht verrückt, aber Sie werden denken, daß ich wahnsinnig bin. Was ich gesehen habe, darf es eigentlich nicht geben. Und doch war es entsetzliche Realität.«
    »Worum geht es, Miß?« fragte Tom Agar eindringlich. »Versuchen Sie sich so präzise wie möglich auszudrücken.«
    »Ich hatte Streit mit meinen Eltern.«
    »Ja, und?«
    »Mein Vater wollte mich schlagen, da bin ich weggerannt aus der Wohnung. Ich wollte von der nächsten Telefonzelle aus meinen Freund anrufen. Matt Bendix heißt der.«
    »Und weiter?«
    »Als ich… als ich die Telefonzelle erreichte, bot sich mir ein Bild des absoluten Grauens, Konstabler.«
    »Liegt eine Leiche drin?«
    Didi schüttelte den Kopf. »Nein, es stand jemand in der Zelle. Ein Gerippe. Ein Skelett. Der… der Sensenmann!«
    Tom Agar kratzte sich am Hinterkopf. »Also hören Sie, Miß… Wie ist eigentlich Ihr Name?«
    »Didi Lodge. Sie glauben mir nicht?«
    »Nun, für gewöhnlich hängen Skelette nur in Schulen und in Geisterbahnen herum.«
    »Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen, Konstabler.«
    »Da muß sich jemand einen Jux gemacht haben. Zeigen Sie mir die Zelle.«
    Didi führte den Polizisten zur Telefonbox. Von weitem schon sah sie, daß die Zelle leer war. Tom Agar sog sie Luft geräuschvoll ein und blies seinen Brustkorb auf. So ungefähr habe er sich das vorgestellt, meinte er.
    »Aber das Skelett war da!« beharrte Didi.
    »Okay, jemand hat hier einen Kunststoffknochenmann hineingehängt, um Sie zu erschrecken.«
    »Niemand wußte, daß ich kommen würde.«
    »Dann hing das Gerippe eben hier, um irgend jemand zu erschrecken. Hinterher hat man es abgemacht und fortgeschafft.«
    »Nein, Konstabler, so war es nicht.«
    »Und wieso nicht?«
    »Weil dieses Skelett gelebt hat!«
    »Vorsicht, Miß, versuchen Sie mich nicht auf den Arm zu nehmen. Ich bin zu schwer für Sie!«
    »Der Knochenmann hat gelebt, und er hat gesprochen!« behauptete Didi trotzig.
    Das war dem Konstabler zuviel. Er nahm Didi mit aufs Polizeirevier.
    ***
    Meinen Körper durchlief ein eiskaltes Prickeln. Da war der Sensenmann am Telefon! Daß es sich um einen Menschen handelte, der mich schocken wollte, glaubte ich mit Sicherheit ausschließen zu können. Dieser Anruf war tödlicher Ernst!
    Ein neuer Schlag der schwarzen Macht?
    Eine neue Blüte des Horrors?
    Ich preßte den Hörer an mein Ohr und hörte den Sensenmann höhnisch lachen. Mein Herz krampfte sich zusammen. Was wollte er von mir? Er schien meine unausgesprochene Frage zu hören.
    »Es ist für gewöhnlich nicht meine Art, mein Kommen anzukündigen«, sagte er mit einer widerlichen Stimme. »Im allgemeinen trete ich unverhofft und ohne Vorwarnung an meine Opfer heran, doch in deinem Fall will ich eine Ausnahme machen. Weil du nicht irgendjemand bist. Weil du der größte Feind der schwarzen Macht bist. Du hast der Hölle viele Niederlagen bereitet. Nun schlägt sie zurück, Tony Ballard. Deine Uhr ist abgelaufen, Dämonenhasser. Ich werde dich holen kommen. Bald, schon sehr bald. Bereite dich aufs Sterben vor. Diesmal kommst du nicht über die Runden. Diesmal geht es dir unwiderruflich ans Leben.«
    Kein Mensch kann aufmucken, wenn seine Zeit gekommen ist.
    Aber ich weigerte mich, zu glauben, daß ich bereits dran war. Ich war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher