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0038 - Vorstoß nach Arkon

0038 - Vorstoß nach Arkon

Titel: 0038 - Vorstoß nach Arkon
Autoren: Kurt Mahr
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dauernd an, Sir. Wir haben, mit Verlaub zu sagen, einen ganzen Wellensalat in den Geräten."
    „Peilung?"
    „Keine, Sir. Intensitätspeilung ist nicht möglich, weil die Sendungen sich überlagern. Und zur Dreieckspeilung brauchen wir einen dritten Bezugspunkt."
    Rhodan nickte. „Beobachten Sie weiter!" befahl er dem Funker. Dann kamen seine Kommandos an die Schiffsführung, knapp und präzise.
    „Schiff stopp! Schutzschirme volle Energie! Geschützstände bleiben besetzt!"
    Die GANYMED kam zur Ruhe. In drei Lichtstunden Entfernung stand fast genau in der Richtung der Schiffsachse die am weitesten aus dem Sternverband herausragende Sonne, ein roter Riese ohne Planeten. Stille breitete sich im Kommandostand aus. Gebannt starrten die Augen auf den großen Panoramaschirm und versuchten zu erfassen, was draußen vor sich ging. Dort draußen, in einem fremden, unheimlichen Raum.
     
    *
     
    „Photometer registriert schwache Lichtreflexe in Phi einhundertzweiundachtzig, Theta einundzwanzig. Reflektiertes Sternspektrum, aber leichte Blauverschiebung. Der Reflex nähert sich uns!"
    Blicke fixierten den angegebenen Punkt. Er lag „hinter" der GANYMED, wenn die Richtung des Kugelsternhaufens als „vorne" angesehen wurde. Die Augen fanden nichts. Augen sind keine Photometer.
    Rhodan befahl der Funkstation, die ankommenden Sendungen auf einen Empfänger des Kommandostandes zu leiten. Eine Sekunde später erfüllte ein Wirrwarr von Geräuschen den Raum. Vom tiefen, monotonen Brummen bis zum kaum mehr hörbaren, hysterischen Zwitschern war die Skala des Lärms vertreten.
    Hypersendungen, kodifiziert und gerafft. Niemand konnte sie entziffern, der den Kode nicht kannte und den Raff-Faktor nicht wußte. Die Richtungsantenne wies nach, daß ein Teil der Sendungen aus jener Gegend kam, in der die Photometer den schwachen Reflex festgestellt hatten. Etwas näherte sich dem Sternhaufen mit beachtlicher Geschwindigkeit. Aber was?
    Crest, der Arkonide, wurde zum Kommandostand gebeten. Aber auch ihm gelang es nicht herauszufinden, was dort draußen herumkroch. Eine Stunde verging. Der Lichtreflex war bis auf eine Entfernung von zwanzig Lichtminuten herangekommen. Mittlerweile stand fest, daß er, wenn er seine Bewegung nicht änderte, in beachtlichem Abstand an der GANYMED vorbeigehen würde. Rhodan atmete auf. Der Aufmarsch galt nicht ihnen! Da erschien in der oberen Hälfte des Bildschirms ein Lichtblitz, nur für den Bruchteil einer Sekunde, aber so grell, daß jedermanns Augen aufmerksam wurden. Von der Stelle des Blitzes aus lief ein hauchdünner, grünlicher Faden mit beachtlicher Geschwindigkeit quer über den Schirm, verschwand vor der Helligkeit der Sterne, tauchte wieder auf und löste schließlich einen zweiten Blitz aus.
    Aus der Nähe des zweiten Blitzes löste sich ein zweiter Lichtfaden und eilte den Weg zurück, den der erste gekommen war. Atemlos warteten Rhodan und seine Männer auf die Detonation, aber sie kam nicht. Über Millionen Kilometer hinweg zog der Faden in den Raum und verblaßte schließlich vor der Helligkeit des Sternhaufens.
    „Danebengeschossen!" knurrte Reginald Bull, und seine Bemerkung löste den Bann, der über den Männern lag.
    Es gab keinen Zweifel mehr daran: Die GANYMED hatte ihre fünfte Transition inmitten einer Raumschlacht beendet.
     
    *
     
    „Wir verhalten uns ruhig!" ordnete Rhodan an. „Wir wissen nicht, wer sich da draußen mit wem herumschlägt; wir sind auf jeden Fall nicht gemeint."
    Die Lage war gespenstisch. Bunte Lichtfäden huschten über die Bildschirme, grelle Detonationen leuchteten auf. Crest war ratlos. Natürlich gibt es eine Menge Völker, die mit dem arkonidischen Imperium nicht einverstanden sind", gab er zu. „Jeder Mächtige hat Gegner, und ich habe nie verschwiegen, daß die Arkoniden in den vergangenen Jahrhunderten gegen Aufständische nicht mehr so hart durchgegriffen haben, wie es hätte sein müssen. Aber wie soll ich wissen, was dort draußen im Gange ist? Ich kann nicht einmal sagen, ob arkonidische Schiffe an der Schlacht überhaupt beteiligt sind."
    Die Ungewißheit dauerte an, und das Verlangen nach Informationen wuchs. Rhodan spürte Nervosität in sich aufsteigen und wußte, daß es seinen Männern nicht besser ging. „Bully?"
    Reginald Bulls Kopf ruckte hoch. Seine Augen leuchteten draufgängerisch. „Ja. Soll ich ...?" Rhodan nickte. „Wir können hier nicht tagelang warten. Wir brauchen Informationen. Nimm die Gazelle 1 und versuch
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