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0035 - Im Land der Götter

0035 - Im Land der Götter

Titel: 0035 - Im Land der Götter
Autoren: Kurt Mahr
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seinen beiden Mitarbeitern wurden Anweisungen gegeben.
    Danach interessierte sich Gucky für den immer noch arbeitenden Peilschirm. Gucky sah den haarfeinen Strich, den die Peilantenne schrieb, während sie sich über den ganzen Raumwinkel hinwegdrehte. Ein Reflex kam jedoch nicht. Die STARDUST - und weiter draußen im Raum die drei Schweren Kreuzer CENTURIO, TERRA und SOLAR SYSTEM - waren unsichtbar.
    Nach Rhodans Ansicht, der Gucky sich anschloß, waren in der vergangenen halben Stunde ein paarmal Reflexe auf dem Bildschirm aufgetaucht, jedesmal dann nämlich, wenn wegen eines Teleportationssprunges alle Schirmfelder der STARDUST für den Bruchteil einer Sekunde abgeschaltet wurden, um den Teleporter und den von ihm mitgenommenen Gegenstand passieren zu lassen. Die Schirmfelder waren zum Teil fünfdimensionaler Struktur und bildeten für den sich im fünfdimensionalen Kontinuum bewegenden Teleporter eine Art Barriere. Das, überlegte Gucky, ist noch eine schwache Stelle. Wir müssen herausfinden, wie wir den Tastschutz auch dann aufrechterhalten können, wenn ein Teleporter das Schiff verläßt.
    Einigermaßen befriedigt kehrte er zu seinem selbstgewählten Schlupfwinkel zurück, machte es sich inmitten seines Gepäcks bequem und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Mit Rhodan war ohnehin vereinbart, daß ein Mikrokomspruch nur dann abgegeben werden sollte, wenn etwas nicht in Ordnung war.
     
    *
     
    Die Wirkung der Bombe, die Ras Tschubai gezündet hatte, erlosch ebenso schnell, wie sie eingesetzt hatte. Vier Stunden, nachdem Frernad vor Entsetzen über das plötzliche Auftauchen des schwarzhaarigen Fremden die Haare zu Berge gestiegen waren, ereignete sich im Kommandostand der FRER LXXII folgendes: Frernad erhob sich - zur gleichen Zeit wie seine beiden Leute - so schnell vom Boden, als sei er eben erst hingefallen. Seiner Umgebung schenkte er keinen einzigen Blick. Starr schritt er auf das Peilpult zu und sah auf den Schirm. Im selben Augenblick hatte auch der Mann vom Peilgerät seinen alten Arbeitsplatz wieder erreicht und setzte sich vor den Peilschirm. Auch der dritte Mann kehrte an die Stelle zurück, an der er gestanden hatte, bevor Tschubai auftauchte.
    „... und jetzt wieder weg?" wiederholte Frernad im gleichen überraschten Tonfall die gleichen Worte, die er als letzte vor dem eigenartigen Zwischenfall gesprochen hatte.
    Der Mann am Peilgerät hob die Hände.
    „Er war groß und deutlich zu sehen, sage ich!" Frernad lachte ärgerlich. „Du läßt dich schon von Störreflexen an der Nase herumführen, Sifflon. Irgendein Wellenbündel hat an irgendeiner elektromagnetischen Störung einen Reflex gemacht. Das ist alles."
    „Also gut", murmelte Sifflon ein wenig gekränkt. „Ich habe ja auch gar nicht behauptet, daß es ein feindliches Schiff sei."
    Frernad kehrte zum Kontrollpult zurück. Der dritte Mann, der dem Gespräch aufmerksam zugehört hatte, wandte sich gelangweilt wieder seiner ursprünglichen Beschäftigung zu. Er starrte in die Luft und wartete darauf, daß Frernad abgelöst werden wollte.
    Niemand hatte auch nur den kleinsten Rest Erinnerung an den seltsamen Zwischenfall mit Ras Tschubai zurückbehalten. Guckys sorgfältig gewählte Hypnoimpulse korrigierten auch den Fehler, der dadurch entstand, daß sich die FRER LXXII seit dem Zeitpunkt, in dem Tschubai hereingesprungen war, in trägem Flug ein beachtliches Stück weiter in den Raum hinausbewegt hatte. Und selbst die ausgeblasene Bombenhülle, die Tschubai vor den Abluftschacht geschoben hatte, erregte keinerlei Verdacht. Der dritte Mann entdeckte sie beim Umherschauen, hob sie auf und zeigte sie Frernad. Aber Frernad wußte mit dem Ding nichts anzufangen.
    „Wirf es weg!" befahl er dem Mann.
    Und noch eines hatte Gucky erreicht: Während des ganzen Fluges kam keinem von der Besatzung der FRER LXXII jemals in den Sinn, in jenen kleinen Verschlag am Ende des Zentralganges hineinzuschauen.
    Etwa zwei Tage später hatte die FRER LXXII den Punkt der weitesten vorgeschriebenen Entfernung von Goszuls Planet erreicht und kehrte um. Gucky hatte bei seinem Besuch im Kommandostand die Geräte abgelesen und konnte zudem durch das starkwandige Schott seiner Kammer hindurch die Gedanken der Leute erfassen, wenn sie nahe genug waren.
    Er wußte, daß noch etwa zehn Tage vergehen würden, bis er auf Goszuls Planet aussteigen konnte.
     
    2.
     
    Auf dem halben Weg zur Stadt begegneten sie einem von pferdeähnlichen Tieren gezogenen Wagen. Sie
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