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0035 - Im Land der Götter

0035 - Im Land der Götter

Titel: 0035 - Im Land der Götter
Autoren: Kurt Mahr
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Raumschutzanzug fremdartiger Fertigung und hatte den Helm geöffnet, als er sprach. Er sprach fehlerfreies Interkosrno, allerdings mit eigenartig monotoner Stimme.
    Das alles registrierte Frernad sozusagen nebenbei. Die Hauptfrage, auf die er keine Antwort finden konnte, war: Wie war der Kerl hereingekommen? Frernad öffnete den Mund, um zu fragen. Aber der Schwarzhäutige begann sich zu bewegen, und die Zielsicherheit seiner Bewegungen faszinierte Frernad. Er sah, wie der Fremde mit schnellem Griff in die Tasche seiner Montur langte und einen kugelförmigen Gegenstand hervorbrachte. Er sah, wie er an einer Schraube oder einem Schalter drehte, der oben aus der Kugel herausragte, dann aufsah und Frernad und seine beiden Männer interessiert beobachtete.
    „Was soll das alles?" fragte Frernad schließlich. „Wer bist du und was..."
    Er kam nicht weiter. Mit einer Plötzlichkeit, wie er sie in ähnlichen Situationen noch nie erlebt hatte, schwand ihm das Bewußtsein. Er hatte nicht einmal mehr Gelegenheit, noch zu erkennen, was ihm das Bewußtsein raubte. Er konnte auch nicht mehr sehen, ob es seinen beiden Leuten neben ihm besser gehe als ihm. Er fiel einfach um.
    Ras Tschubai betrachtete die drei Bewußtlosen mit einem befriedigten Grinsen. Dann schloß er den Helm seines Raumanzuges. Die Filter, die er in der Nase trug, hätten auch weiterhin ausgereicht, um in vor dem Betäubungsgas, das aus der Kugelbombe strömte, zu schützen. Aber er mußte damit rechnen, daß es Schwierigkeiten geben würde, wenn sich das Gas nicht schnell genug im Schiff verbreitete; und in einem solchen Fall war es besser, man war einsatzbereit.
    Mit dem Fuß schob Ras Tschubai die Kugel, die er auf den Boden gelegt hatte, in die Nähe des Abluftschachtes. Die ständige Zirkulation von Zuluft zu Abluft würde die Schwaden des geruch- und farblosen Gases mit sich tragen und, da sie nicht ausgefiltert werden konnten, in kürzester Zeit über das ganze Schiff verteilen.
    Ras Tschubai hatte seine Aufgabe gelöst. Die Besatzung des kleinen Springerschiffes würde vier Stunden lang bewußtlos sein. Diese Zeit reichte aus für alles, was Rhodan noch vor hatte. Mit einem kräftigen Telesprung zog Ras sich an Bord der STARDUST zurück.
     
    *
     
    „Du bist an der Reihe, Gucky!" sagte Rhodan ernst. „Schaff deine Sachen hinüber."
    Gucky nickte nach Menschenart. Eine Weile starrte er auf den Bildschirm, auf dem sich das Springerschiff, neben dem sich die STARDUST in konstantem Abstand von dreißigtausend Kilometern herbewegte, als kleiner Lichtpunkt abbildete. Dann kehrte sein Blick zurück zu den Dingen, die er um sich herum aufgestapelt hatte: Waffen, Ausrüstung, Minikoms.
    Fast behäbig watschelte er zu dem Stapel hinüber, hob einen schweren Desintegrator telekinetisch an, krallte seine Finger in die Verpackung - und teleportierte. Nach drei Minuten war der Stapel verschwunden - durch Teletransport in das andere Schiff gebracht. Der Mausbiber kehrte noch einmal zurück. Gucky verzog das Gesicht und deutete mit seinem Nagezahn ein Grinsen an.
    „Ich gehe jetzt", lispelte er freundlich.
    Rhodan nickte und überflog mit flinkem Blick zum letztenmal die Raumschutzausrüstung der kleinen Kreatur - eine Spezialanfertigung für Gucky, den Mausbiber.
    „In Ordnung!" stimmte er zu. „Mach deine Sache gut! Marshall und die anderen müssen auf jeden Fall gefunden werden. Wir wollen wissen, was sie unter den Patriarchen ausgerichtet haben. Und außerdem möchten wir sie retten!"
    Gucky gab keine Antwort mehr. Er starrte geradeaus und verschwand nach einer Weile auf dieselbe Weise wie kurz zuvor sein Gepäck.
    Im Zentralgang der FRER LXXII tauchte er wieder auf. Innerhalb weniger Minuten hatte er sich davon überzeugt, daß durch Ras Tschubais Gasbombe tatsächlich die gesamte Mannschaft außer Gefecht gesetzt worden war, und den Platz gefunden, an dem er die Zeit bis zur Landung auf Goszuls Planet verbringen wollte. Es war ein kleiner, verschlagartiger Raum am hintersten Ende des Zentralganges. Er stand leer, und Gucky hatte keine Möglichkeit zu erfahren, welchem Zweck er diente.
    Gucky schaffte sein Gepäck dort hinein, nahm die Hypnowaffe, die Rhodan ihm zur Verfügung gestellt hatte, zur Hand und bearbeitete damit, indem er zum zweitenmal systematisch jeden Raum besuchte, ein Mitglied der Besatzung nach dem anderen in der Weise, die ihm und der STARDUST die größte Sicherheit versprach. Schließlich kam er zum Kommandostand. Auch Frernad und
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