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0035 - Im Land der Götter

0035 - Im Land der Götter

Titel: 0035 - Im Land der Götter
Autoren: Kurt Mahr
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Deckung des Tastschutzfeldes in Bewegung. Während des Manövers, das zu einem gewissen Teil die Steuerautomatik übernahm, rief Rhodan die beiden Mutanten Ras Tschubai und Gucky in den Kommandostand.
    Tschubai erschien auf dem direkten Wege. Er war Teleporter - wie Tako Kakuta - und stand plötzlich mitten im Kommandostand. Ein paar Augenblicke nach ihm kam Gucky - der fähigste Para in Rhodans Mutantenkorps. Gucky marschierte durch das Schott, nachdem er sich draußen auf die Hinterbeine erhoben, den Melder gedrückt und Rhodan den Öffner betätigt hatte.
    Für Gucky bedeutete ein Teleportationssprung von einem Deck des Riesenschiffes bis zum anderen keine Schwierigkeit, wohl aber war die Kunst, sich wie ein Mensch zu bewegen, ihm noch nicht so vertraut, daß er damit zufrieden gewesen wäre.
    Gucky, ein Wesen wie die Kreuzung einer Maus mit einem Biber, mit rötlichem Pelz bedeckt und mitsamt Stummelschwanz etwa einen Meter lang, war Mitglied einer ursprünglich nur halbintelligenten Art von natürlichen Telekineten auf dem Planeten Tramp, den Rhodan einst angeflogen hatte. Gucky hatte sich Rhodan angeschlossen. Ein Schulungsprogramm, eigens auf seinen damals noch kleinen Verstand zugeschnitten, weckte außer brachliegenden Teilen seines bewußten Verstandes auch weitere paranormale Gaben. Gucky war zum Telepathen und Teleporter geworden. Er beherrschte mehrere irdische Sprachen und gehörte dem Offizierskorps der Dritten Macht an.
    Es gab manch einen, der Gucky zunächst für ein Unikum und seinen Offiziersrang für eine Fehlplanung gehalten hatte. Aber Gucky verstand es, jeden auf dem schnellsten Wege davon zu überzeugen, daß er nicht nur ein vorzüglicher Para, sondern darüber hinaus auch ein erstaunlich kluger Taktiker war. Rhodan lächelte ihm zu. Nachdem das Schott sich geschlossen hatte, sagte er: „Ich habe ein paar Anweisungen für Sie beide. Sie betreffen das feindliche Schiff dort drüben."
     
    *
     
    Das kleine Schiff war ein Aufklärer - nur leicht bewaffnet, dafür aber stark an Beschleunigungsvermögen und Wendigkeit. Der Kommandant des Fahrzeuges war Frernad - einer aus der mächtigen Sippe der Frers - und sein Schiff war die FRER LXXII, eine häßlich große Zahl in Frernads Augen, weil die Fahrzeuge einer Sippe ihrer Größe nach numeriert wurden, damit deutlich zum Ausdruck kam, daß die FRER LXXII eines der kleinsten war.
    Diesen Auftrag, zehn Lichttage weit in den Raum hinauszufahren und nach Gegnern Ausschau zu halten, hatte Frernad dem alten Etztak zu verdanken. Etztak war auf einer weit entfernten Welt mit den Fremden, um die es hier ging, zusammengeraten, und seitdem litt er nach Frernads Meinung an einem ausgesprochenen Vorsichtigkeitskomplex.
    Frernad haßte diesen Auftrag, aber nichtsdestoweniger führte er ihn gewissenhaft aus. Die Peilfelder kreisten ständig; außer ein paar langsam treibenden Gesteinstrümmern hatten sie bisher jedoch noch nichts registriert. Müde starrte Frernad auf das kleine Instrument, das die Entfernung des Schiffes von seinem Startplatz an Hand des Energieverbrauchs registrierte und auf dessen Skala der Lichtzeiger langsam auf die Zehn-Lichttage-Marke zuwanderte.
    „Noch zwei Tage", sagte jemand. „Dann haben wir es geschafft!"
    Frernad wandte sich um und hob beide Hände zum Zeichen der Zustimmung.
    „Ich werde ein Loblied singen", lachte er bitter, „wenn wir wieder gelandet sind."
    Der Kommandostand der FRER LXXII war klein und nur mit drei Mann besetzt. Die Mannschaft des Schiffes betrug insgesamt achtzehn Mann. Frernad wollte etwas sagen, als der Mann am Peilgerät sich hastig meldete.
    „Ein Reflex!" rief er. „Dort...!"
    Frernad winkte mürrisch ab, stand aber auf und ging zum Peilschirm hinüber. Der Mann vor dem Gerät deutete mit starrer Hand auf eine Stelle des Schirms, auf der ein ursprünglich großer, heller Fleck inzwischen schnell am Verblassen war. Frernad stutzte. „Wie? So einfach aufgetaucht ... und jetzt wieder weg?"
    Der Mann hob die Hände. Er wollte etwas sagen, aber im gleichen Augenblick kam vom Kontrollpult her eine fremdartige, harte Stimme: „Zerbrecht euch nicht den Kopf, Freunde! Ich war an dem Reflex schuld."
    Sie fuhren herum und starrten den Mann an, der plötzlich neben dem Pult stand. Sie hatten noch nie einen gesehen wie ihn. Er war groß - beinahe so groß wie sie selbst - aber seine Haut war schwarz. Er lachte, als er ihren Schreck sah, und zeigte seine schimmernd weißen Zähne. Er trug einen
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