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0032 - Wir setzten drei Millionen ein

0032 - Wir setzten drei Millionen ein

Titel: 0032 - Wir setzten drei Millionen ein
Autoren: Delfried Kaufmann
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»Wann bekamen Sie die letzte Nachricht von ihm?«
    »Vor drei oder vier Wochen schrieb der Farmer. Die Landleute schreiben natürlich nicht sehr oft.«
    »Sir, kann man mit dem Farmer telefonieren? Haben Sie seine Nummer?«
    »Warum?«, fragte der Pfarrer erstaunt.
    »Um zu erfahren, dass Alban Chapper nicht mehr in Utah ist. Alban Chapper ist in New York, und er hat zwei Sprengstoffanschläge durchgeführt, einen auf das Zentralgefängnis, den anderen auf mich und einen zweiten FBI-Beamten.«
    Der Pfarrer war bleich geworden. »Das… ist… unmöglich«, stammelte er.
    »Leider nein. Glen Chapper muss kurz vor seiner Verhaftung bei seinem Bruder gewesen sein, und der Himmel mag wissen, was er ihm alles erzählt hat. Sagten Sie nicht, Alban sei leicht beeinflussbar und seinem Bruder geradezu hörig gewesen? Sehen Sie, ich glaube, dass solche Hörigkeit auch über Jahre der Trennung hinweg anzuhalten vermag. Rufen Sie den Farmer an.«
    Er ging zum Telefon und verlangte eine Verbindung mit der Nummer in Utah.
    »Sagen Sie dem Fräulein, es wäre ein dringendes Polizeigespräch. Sie kann im FBI-Hauptquartier zurückfragen. FBI-Agent Jerry Cotton.«
    McOner richtete alles aus, und so dauerte es nur wenig mehr als zehn Minuten, bis die Verbindung mit Utah hergestellt war. Der Farmer war selbst nicht zu Hause, aber der Pfarrer sprach mit der Frau des Mannes. Als er auflegte, war er womöglich noch weißer im Gesicht.
    »Sie haben recht«, nickte er. »Alban ist seit mehr als zwei Wochen von der Farm fort. Er hat gesagt, ich hätte ihm eine andere Arbeit besorgt, die besser bezahlt würde. Der Farmer hat mir nicht geschrieben, weil er beleidigt war, dass ich ihm hinterrücks einen guten Arbeiter nahm, wie er glaubte.«
    »So wie ich Alban Chapper einschätze, ist diese Ausrede sicherlich nicht ein Eigenerzeugnis. Wahrscheinlich hat sein Bruder sie ihm vorgeschwätzt, als er ihn aufsuchte. Alban scheint es sich eine Zeit lang überlegt zu haben und ist dann doch dem Ratschlag des Älteren gefolgt. Wahrscheinlich erfuhr er erst in New York, dass Glen Chapper verhaftet war, und wie er darauf reagierte, beweisen die beiden Handgranaten, die er warf. Mr. McOner, wo kann ich Alban Chapper finden? Verstehen Sie, dass ich ihn finden muss, bevor er neues Unheil anrichtet?«
    Der Pfarrer wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er sah traurig und müde aus. Ich mochte nicht wissen, wie oft ihm während seiner Zeit in der Bronx die Enttäuschung widerfahren war, dass Menschen, die er auf den richtigen Weg gebracht zu haben glaubte, erneut auf die schiefe Bahn gerieten. - Jetzt war es einmal mehr geschehen.
    »Ja natürlich«, stammelte er. »Ich werde sofort versuchen, etwas zu erfahren. Es wäre schrecklich, wenn Alban sich ebenfalls eines Mordes schuldig machte. Wo kann ich Sie erreichen, Agent Cotton?«
    Ich nannte ihm die Nummer des Hauptquartiers.
    »Wenn ich nicht da sein sollte, können Sie Ihre Mitteilung jedem anderen Beamten machen. Er wird das Nötige veranlassen. Und vielen Dank für Ihre Hilfe, Sir.«
    ***
    Ich traf Phil im Hauptquartier.
    »Der Mann, der mit Handgranaten geworfen hat, heißt Alban Chapper, ein Bruder von Glen. Ein Junge, der Glen sehr hörig war. Möchte wissen, was dieser ihm eingeblasen hat. Irgendeine Sache mit Rache oder dergleichen. Ich habe mich oft schon darüber gewundert, wie romantisch manche Gangstertypen sind. Richtig eiskalt sind nur die großen Bosse.«
    Ich erzählte ihm die näheren Einzelheiten.
    »Wie kommt ein Bursche aus Utah an Handgranaten?«, fragte Phil.
    »Hör zu. Sie haben zusammen die 86. Straße unsicher gemacht, als sie sechzehn und siebzehn Jahre alt waren. Du kennst doch diese Halbstarkenbanden. Ich wette, sie hatten ein geheimes Waffenlager, vollgestopft mit Luftbüchsen und Bowiemessern. Damals war der Krieg gerade zu Ende, und sie mögen sich irgendwoher auch ein paar Handgranaten verschafft haben. Alban hat auf dieses Lager zurückgegriffen. Es würde zu dem Bild passen, das der Pfarrer mir von ihm entworfen hat.«
    »Was unternehmen wir?«, fragte Phil.
    »Nicht viel«, antwortete ich. »Wir geben den Revieren einen Steckbrief. Im Wesentlichen können wir auf Glen Chappers Beschreibung zurückgreifen. Alban ist nur breiter und macht wahrscheinlich einen provinzielleren Eindruck. Er hat keine Chance, sich lange in New York zu halten. In ein paar Tagen haben wir ihn. Veranlasse trotzdem, dass der Steckbrief mit einer Warnung herauskommt. Wahrscheinlich besitzt er noch
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