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0030 - Hexentanz

0030 - Hexentanz

Titel: 0030 - Hexentanz
Autoren: Friedrich Tenkrat
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schmetterte Cora nieder, löste sich von Ann und Gwendy und hetzte atemlos durch den Raum. Da stellte sich ihm Oxoran in den Weg. »Hier kommst du nicht lebend raus, Chinese!« knurrte der Hexenmeister.
    »Wetten doch?« erwiderte Suko und schickte seine Rechte auf die Reise.
    Oxoran wich der Faust jedoch geschickt und blitzschnell aus. Er schlug nun seinerseits hart zu.
    Suko konterte.
    Ein schriller Wutschrei, ausgestoßen von drei Weiberkehlen, irritierte Oxoran. Dadurch schaffte es mein chinesischer Freund, an Oxoran vorbeizukommen. Die Hexen hatten mich erblickt.
    Zornig hatten sie aufgeschrieen.
    Oxoran wirbelte herum. Seine bernsteinfarbenen Augen wollten mich durchbohren.
    Suko erreichte mich in diesem Moment. Sein Gesicht war von Schrammen und Schwellungen übersät. Er grinste schief und stieß hastig hervor: »Willkommen im Keller des Schreckens, Geisterjäger!«
    »Sinclair!« brüllte Oxoran außer sich vor Wut.
    »Erstaunt, mich so schnell wiederzusehen?« fragte ich den Hexenmeister giftig.
    »Du bist ein Narr, Sinclair! Du mußt verrückt sein, hier herzukommen!«
    »Ich werde dich und diese geifernden Weiber zur Hölle schicken, Oxoran!«
    »Wahnsinniger!« schrie dieser und lachte heiser. »Hast du immer noch nicht begriffen, daß du mir unterlegen bist?«
    »Ich werde dir das Gegenteil beweisen!« sagte ich und machte einen Schritt auf Oxoran zu.
    Er wollte sich sogleich auf mich stürzen. Doch da fiel sein Blick auf mein geweihtes Silberkreuz, und er erstarrte sofort in der Bewegung. Ich griff nach dem Kreuz und hielt es ihm mit der linken Hand entgegen.
    Die Kraft des Guten bohrte sich in ihn und folterte ihn. Er war gezwungen zurückzuweichen. Dabei stieß er schaurige Tierlaute aus. Und er heulte wie ein verwundeter Wolf.
    Seine Hexen drängten sich zitternd aneinander.
    Auch sie konnten sich gegen die Ausstrahlung des heiligen Symbols nicht durchsetzen.
    Oxoran wies auf das Kreuz. Krächzend schrie er: »Das ist keine Waffe, mit der du mich besiegen kannst, Sinclair!«
    »Aber es ist eine Waffe, die dir schwer zusetzt!« gab ich hart zurück.
    »Du legst es doch darauf an, mich zu vernichten. Damit schaffst du’s nicht!«
    Ich ging vorsichtiger weiter.
    »Damit kannst du Montreal nicht retten, Sinclair!« fauchte der Hexenmeister.
    »Ich wette dagegen!« sagte ich frostig.
    »Dich wird in diesem Keller dein Schicksal ereilen!«
    »Nein, Oxoran. Umgekehrt wird es sein. Du wirst sterben – und dieses Hexenpack wird mit dir zur Hölle fahren.«
    Suko rief mir plötzlich eine Warnung zu: »Vorsicht, John!«
    Oxoran lachte schrill auf. Er setzte seine ganze Hoffnung auf seine Wunderwaffe: die magischen Symbole, die ein gefährliches Eigenleben führten. Sie hatten sich gewölbt, hatten grell zu leuchten angefangen, hoben nun vom Tisch ab, schwebten senkrecht in der Luft und schossen einen heißen Feuerstoß auf mich ab.
    Die grelle Lohe raste auf mich zu.
    Ich hielt ihr das geweihte Silberkreuz entgegen und erreichte auf diese Weise, daß sich die Flammenlanze spaltete und links und rechts von mir vorbeisauste, ohne mich zu treffen.
    Als Oxoran das sah, brüllte er vor Wut so laut, daß die Wände bebten. Ich kümmerte mich nicht mehr um ihn und um seine Hexen. Mein wahrer Gegner war dieses lebende Satanszeichen.
    Wenn ich es zerstörte, vernichtete ich damit gleichzeitig auch die Hexen und ihren Meister. Blitze rasten mir entgegen.
    Auch sie verfehlten mich, denn das geweihte Silberkreuz lenkte sie ab. Sie zischten grell durch den Keller und prallten gegen die Wand.
    Ich griff das pulsierende Zeichen an. Es wich zurück. Ich hob die Axt, um rechtzeitig zuschlagen zu können. Mit dem Kruzifix zwang ich die glühenden Symbole wieder auf den Tisch zurück.
    Sie wellten sich in der Luft, sträubten sich gegen die Kraft des Guten, unterlagen jedoch, schwebten auf die glatte Tischplatte nieder und streckten sich darauf aus.
    Oxoran verfolgte dieses Schauspiel starr vor Entsetzen. Er erkannte, daß er seinem Ende näher war als je zuvor.
    Ich schlug mit der Hammerseite meiner Axt mit aller Kraft zu. Das Silber sauste mitten hinein in die gefährliche Symbolverbindung, die an ihren Ecken zuckend hochflatterte und dann mit einem markerschütternden Knirschen auseinanderbrach.
    Mich überlief es kalt bei diesem Geräusch, das ich noch nie gehört hatte. Es schmerzte mich in den Ohren und krampfte mein Herz zusammen.
    »Neiiiin!« brüllte Oxoran entsetzt.
    Ich hatte kein Mitleid mit ihm. Ich wußte, daß
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