Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0029 - Ich, das Gift und Mister X

0029 - Ich, das Gift und Mister X

Titel: 0029 - Ich, das Gift und Mister X
Autoren: das Gift und Mister X Ich
Vom Netzwerk:
wahrscheinliche ist.«
    »Ich auch!«, sagte Phil grinsend. »Wenn ich dich richtig verstanden habe, wollen wir das Pferd also beim Schwanz aufzäumen. Die großen Unbekannten der Organisation sind jetzt natürlich beruhigt und denken, der Tote kann ihnen nicht mehr gefährlich werden und…«
    »… damit werden die sich elend täuschen!«, knurrte ich gerade, als Mister High wieder zurückkam.
    »Legt also los«, sagte unser Chef lächelnd auf unsere hoch gespannten Mienen. »Der hohe Herr ist einverstanden, dass Sie sich um die Sache kümmern. Die Pressefritzen müssen ihm ganz hübsch zugesetzt haben. Ihre Aufgabe kennen Sie ja schon: Die Organisation ist zu zerschlagen, die Drahtzieher müssen unschädlich beziehungsweise dingfest gemacht werden. Sie haben dafür sämtliche Vollmachten.«
    Phil und ich nickten einmütig.
    »Was Sie erwartet, wissen Sie auch«, redete Mr. High weiter, »Schmuggelei von Rauschgift ist ein ziemlich ergiebiges Geschäft. Meistens geht es da um Hunderttausende, und die Leute, die Sie gegen sich haben, werden auf ihren Verdienst nicht verzichten wollen.«
    »Irgendwie werden wir sie schon dazu überreden, Chef«, meinte Phil lässig.
    Mr. High war inzwischen todernst geworden, aber als er jetzt fortfuhr, lächelte er wieder. »Wie Sie vorgehen wollen, ist Ihre Sache. Ich lasse Ihnen da freie Hand. Die Protokolle und die Ermittlungsakten können Sie sich gleich von Stone geben lassen. Der Fall hat bis jetzt nicht bei uns gelegen, also kenne ich die Einzelheiten auch nicht. Ich weiß eigentlich bloß, dass die Organisation außerordentlich gut und modern ausgerüstet sein muss. Vom Schnellboot bis zum Flugzeug ist alles vorhanden, was solche Leute heutzutage brauchen. Ich fürchte, Sie werden sich wundern.«
    »Das wäre ja nicht das erste Mal«, brummte Phil trocken. »Über etwas haben wir uns eigentlich schon immer gewundert, wenn es gegen so hochmoderne Vereine ging, Chef.«
    »Und das wäre?«
    »Dass wir trotzdem mit ihnen fertig geworden sind.« Phil klopfte rasch dreimal an seinen Stuhl und keuchte: »Toi, toi, toi!«
    ***
    Es wurde Nachmittag, ehe wir die Akten über den Schmuggler-Ring durchgelesen hatten. Aber wenn wir auch sonst von der bürokratischen Atmosphäre nicht viel halten… diesmal hatte es sich gelohnt, das Klima im Office zu ertragen. Wir wussten danach, dass die Organisation unserer Gegner tatsächlich blendend aufgezogen sein musste. Wir wussten, dass die gefassten kleinen Lieferanten die wirklichen Verantwortlichen nicht gekannt und dass sie ihre Ware für die eigentlichen Unbekannten bekommen hatten. Meistens war die Übergabe der Päckchen unterwegs erfolgt. Unterwegs heißt hier: in der U-Bahn, an einer Straßenecke oder in irgendeinem Lokal, das mehrere Ausgänge besaß. Es hatte Kennworte und ganze Losungen, aber niemals Telefonanrufe oder feste Treffpunkte gegeben. Die Nummern der Wagen, die von den unbekannten Männern gelegentlich benutzt worden waren, existierten nicht, und es war auch vergebliche Liebesmüh gewesen, dass unsere Experten auf den beschlagnahmten Päckchen nach Fingerprints gesucht hatten.
    Fest stand unter diesen Umständen, dass die leitenden Männer des Ringes Intelligenz besaßen. Die ganzen Vorsichtsmaßnahmen verrieten eindeutig, dass es diese Leute nie riskiert hätten, ihre Waren durch die reguläre Zollkontrolle zu schmuggeln. Demnach musste die Organisation mit modernsten Booten oder aber mit Flugzeugen arbeiten, um das Rauschgift ohne großes Risiko in die Staaten schleusen zu können.
    »Ein tolles Problem ist das ja gerade nicht mehr«, murrte Phil als wir die Frage des Transportes besprachen. »Die Air Force hat nach Kriegsende eine ganze Menge alter Dakotas und anderer Maschinen an Privatleute verkauft!«
    »Die Air Force wird darüber wahrscheinlich auch ’ne scheußliche Menge Unterlagen haben!«, sagte ich. Dann nahm ich den Hörer vom Telefon vor mir und wählte die Nummer, die ich schnell aus der Liste der amtlichen Anschlüsse gesucht hatte.
    Es dauerte nicht mal drei Minuten, bis ich den richtigen Mann an die Strippe bekam. Wesentlich länger dauerte es allerdings, bis der Mann begriff, was ich von ihm haben wollte. Und ich selbst brauchte mindestens eine Viertelstunde, ehe ich verdaute, was mir der Mann von der Air Force alles gesagt hatte.
    »Das gibt ’ne Masse Kleinarbeit für uns, Phil«, stöhnte ich. »Der Kerl von der Luftwaffe tippt auf ein paar Hundert Verkäufe allein im Staat New York. Nimm dazu noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher