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0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis

0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis

Titel: 0029 - Das Ungeheuer aus dem Eis
Autoren: A.F. Morland
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uns nicht das Gegenteil beweisen kannst, lebt der gute Clay noch. Selbst wenn dir das nicht paßt: Mit Clay ist noch alles in bester Ordnung!«
    ***
    Gebannt starrte Clay Brown auf das mörderische Horn.
    Der silberne Dämon scharrte mit seinen Hufen das blanke Eis auf.
    Gleich greift es an! dachte Brown wie von Sinnen. Fasziniert blickte er das gefährliche Einhorn an.
    Plötzlich kam ihm in den Sinn, daß er bewaffnet war.
    Blitzschnell legte er die Flinte an.
    Das Einhorn stand unbeweglich da.
    Brown zielte zitternd und drückte ab. Der aufpeitschende Schuß zerfetzte die Stille der eiskalten Nacht.
    Brown traute seinen Augen nicht.
    Er war ein guter Schütze. Auf dieser Entfernung war es ihm niemals möglich, danebenzuschießen.
    Verdattert stellte er fest, daß die Kugel das Tier zwar getroffen hatte, daß sie aber von seinem silbernen Fell wirkungslos abgeprallt war.
    Dieses gefährliche Einhorn war mit einer Gewehrkugel nicht zu töten.
    Brown wußte es, doch in seiner panischen Furcht repetierte er hastig, legte erneut an, drückte wieder ab. Der Rückstoß des Gewehrs warf ihn fast in den Schnee.
    Das Einhorn rührte sich nicht vom Fleck.
    Brown repetierte atemlos. Er zielte auf das rechte Auge des silbernen Dämons.
    Bellend verließ die Kugel den Lauf.
    Das Geschoß traf das Ziel. Aber das Auge mußte diamanthart sein.
    Das Projektil vermochte es nicht zu zerstören.
    Die Kugel schwirrte als zirpender Querschläger davon.
    Da brüllte Brown entsetzt auf. Er schleuderte das Gewehr nach dem silbernen Einhorn und brach heulend auf die Knie.
    Langsam, mit gesenktem Haupt, kam das unheimliche Wesen auf ihn zu.
    Es setzte ihm die schlanke Spitze seines langen Horns an die Brust.
    Brown brüllte, solange er konnte.
    Mit einem gnadenlosen Stoß nahm ihm der silberne Dämon das Leben. Das tödliche Horn durchbohrte den Leib des Bedauernswerten und drang ihm hinten aus dem Rücken…
    ***
    »Er hat geschossen!« rief Rick Bradley erschrocken.
    »Wir haben es gehört!« murrte Hunt Chambers. »Wir sind schließ- lich nicht taub.«
    »Wir müssen ihm zu Hilfe eilen! Er braucht Hilfe.«
    »Woher weißt du das?«
    »Er schießt doch nicht ohne Grund!« schrie Rick Bradley aufgeregt.
    Die Männer brachten ihre Gewehre in Anschlag und keuchten durch das immer dichter werdende Schneegestöber.
    »Verrückt, sich so weit vom Zelt zu entfernen!« maulte Hunt Chambers. »Wenn Clay was passiert, dann ist er selbst dran schuld.«
    »Vielleicht hat er sich verlaufen!« brachte Bradley zu Browns Entschuldigung vor.
    »Quatsch. Man kann sich nicht verlaufen, wenn man nicht wegläuft!«
    Plötzlich hörten sie Browns furchtbares Gebrüll.
    »O mein Gott! O Gott!« preßte Rick Bradley erschüttert hervor. »So schreit man nur, wenn es einem ans Leben geht!«
    Den Männern gefror das Blut in den Adern.
    »Kommt!« keuchte Bradley. Er warf sich gegen den heulenden Sturm. Er winkte den anderen hektisch zu, rannte ihnen allen voraus. »Kommt! Kommt! Schneller! Nicht so langsam! Schneller!«
    Sie hetzten auf das Gebrüll zu.
    Plötzlich riß es ab.
    Sie erstarrten.
    »Zu spät!« ächzte einer der Männer.
    »Was ist das für ein silberner Schein?« fragte Hunt Chambers mit vibrierenden Nerven und flatternden Lungenflügeln.
    »Keine Ahnung!« stöhnte Rick Bradley.
    »Es kommt auf uns zu!« schrie plötzlich der Mann neben Bradley.
    »Es kommt näher. Das Licht kommt auf uns zu.«
    Sie stellten sich nebeneinander auf. Jedem zitterten die Knie. Jeder klammerte sich an seine Flinte. Mit rasch schwindendem Mut glotzten sie dem heller werdenden Silberschein entgegen. Der Wind umpeitschte sie, schlug ihnen den Schnee in die erhitzten, furchtverkrampften Gesichter. Die weißen Flocken blieben auf ihrer heißen Haut kleben, schmolzen und rannen über ihre Wangen. Klatschnaß waren die Gesichter der entsetzensstarren Männer.
    Klatschnaß vom Schweiß und vom geschmolzenen Schnee.
    »Da!« kreischte plötzlich Hunt Chambers bestürzt.
    Er hätte die anderen darauf nicht aufmerksam machen müssen.
    Sie alle sahen es.
    Ein Einhorn kam langsamen Schrittes aus dem Schneegestöber auf sie zu.
    Ein silbernes Einhorn, dessen Fell leuchtete und die Nacht erhellte.
    Ein grauenvolles Einhorn, denn an dem langen Horn, das aus seiner Stirn ragte, hing der durchbohrte Körper von Clay Brown.
    Schlaff baumelten seine Arme und Beine herab. Sein Kopf wackelte bei jedem Schritt, den das Einhorn auf die verstörten Männer zu machte.
    Er war auf eine
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