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0027 - Wir fingen den roten Delphin

0027 - Wir fingen den roten Delphin

Titel: 0027 - Wir fingen den roten Delphin
Autoren: Wir fingen den roten Delphin
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Umgebung keine größeren Häuser gibt. Und die Rückwand ist von übermannshohen Hecken gegen jeden unerwünschten Einblick gesichert. Diese Gelegenheit habe ich natürlich ausgenützt und oft im Evaskostüm in der Sonne gelegen. Jetzt hat aber irgendein schmutziger Kerl es fertiggebracht, mich heimlich dabei zu fotografieren. Er schrieb mir einen Erpresserbrief, den ich Dir beilege. Auch die beiden Fotos füge ich bei. Untersuche sie doch bitte auf Fingerabdrücke und frage bei der FBI-Zentrale in Washington an, ob die Fingerabdrücke registriert sind, wenn Du überhaupt welche finden solltest. Dann gib mir Nachricht, w'er dieser Kerl ist! Ich möchte ihm sein Handwerk legen. Mach Dir aber deshalb keine Sorgen! Du weißt, daß ich schon mit anderen Leuten fertig geworden bin. Für heute bleibe ich mit einem herzlichen Kuß Deine Rosalee.«
    »So, so«, sagte der Sheriff. »Der rote Delphin. Sieh an! Wer mag dahinterstecken?«
    Ich schob die Bilder und die beiden Briefe zurück in den Umschlag und klebte ihn wieder zu.
    »Das werden wir herausfinden«, sagte Phil zum Sheriff. Seine Stimme klang ein klein wenig heiser, als er fortfuhr: »Rosalee Martens war eine FBI-Agentin!«
    »Sie war beim FBI?« fragte der Sheriff verblüfft.
    Ich nickte und fragte: »Phil, ist dir nicht aufgefallen, daß wir in ihren Sachen ihren Dienstausweis nicht gefunden haben? Wo ist Rosalees FBI-Ausweis?«
    Phil stieß einenn grellen Pfiff aus. Der Sheriff sah verständnislos auf uns beide.
    Uns aber war plötzlich etwas klargeworden.
    ***
    Bis zum Spätnachmittag dieses Tages ereignete sich nichts von Bedeutung. Wir trieben uns zwischen den Bungalows herum, besuchten Tom Ryling in seinem herrlichen Schwimmbad und musterten die Gäste.
    Als die Hitze zu drückend wurde, begaben wir uns in unseren Bungalow und stellten dort sämtliche Ventilatoren an, die es gab. Dadurch wurde die Temperatur etwas erträglicher.
    Plötzlich - es mochte gegen fünf Uhr nachmittags sein - hörten wir jemanden zur Haustür hereinkommen. Geklingelt hatte dieser Jemand bestimmt nicht. Mit einem Satz lagen wir hinter Sesseln in Deckung. Die Mündungen unserer beiden Dienstrevolver zeigten schußbereit auf die Tür, die in den kleinen Flur führte.
    Well, die Tür ging auf. Ein Mädchen kam herein, das außerordentlich hübsch war und ein ziemlich luftiges Kleidchen trug. Quer über die Brust war in roten Buchstaben eingestickt: Eden’s Bungalow Hotel. Eine Hotelangestellte. Sie trug einen Staubsauger.
    Wir steckten grinsend unsere Waffen ein und krochen hinter den Sesseln hervor. Sie musterte uns verdutzt, dann öffnete sie ihr hübsches Mündchen und sagte: »Oh, entschuldigen Sie, meine Herren. Ich dachte, Sie seien im Schwimmbad, und wollte bei dieser Gelegenheit Ihren Bungalow säubern. Entschuldigen Sie!«
    Phil hat etwas übrig für hübsche Mädchen. Hier hatte er ganz entschieden etwas übrig. Während ich mich faul auf dem breiten Diwan räkelte, nahm er der Kleinen den Staubsauger ab und sagte: »Bleiben Sie ruhig hier! Lassen Sie sich durch unsere Anwesenheit auf keinen Fall in Ihrem Arbeitsprogramm stören! Kann ich Ihnen ein bißchen behilflich sein, Miß… eh, Miß…«
    »Ich heiße Mary«, sagte das schöne Kind mit verschämtem Blick. »Ich bin das Bun-Girl.«
    Phil starrte sie an, während er fragte. »Das was?«
    »Das Bun-Girl. So heißen hier die Mädchen, die für die einzelnen Bungalows verantwortlich sind. Für jedes Häuschen gibt es ein Mädchen. Sie hat dafür zu sorgen, daß der Bungalow immer sauber ist und die Gäste sich darin wohl fühlen.«
    Phil grinste. Ich konnte mir vorstellen, daß er diese Art der Bedienung anziehend fand. Für den Rest dieses Tages meldete sich Phil ab. Es hat keinen Sinn, ihn zu stören, wenn er mit einem Mädchen flirtet. Er ist dann zu nichts zu gebrauchen.
    Ich drehte mich um und schloß die Augen. Wer war der rote Delphin? Das interessierte mich im Augenblick mehr als ein hübsches Bun-Girl. Während ich mit meinen Gedanken bei unserem Fall war, hörte ich im Unterbewußtsein, daß der Staubsauger eingeschaltet wurde. Phil betätigte sich als Möbelräumer und schob emsig die Sessel und jedes andere Möbelstück beiseite, damit seine schwarzhaarige Schönheit auch überall mit ihrem Staubsauger hinreichen konnte. Ihr Gespräch interessierte mich nicht. Es war das übliche Süßholz, das geraspelt wird, wenn zwei miteinander flirten.
    Plötzlich schreckte ich aus meinen Gedanken auf. Phil hatte das
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