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0027 - Im Banne des Hypno

0027 - Im Banne des Hypno

Titel: 0027 - Im Banne des Hypno
Autoren: Clark Darlton
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befehligte. „Besser jedenfalls, als untätig herumzusitzen."
    Major Deringhouse überlegte einige Sekunden, dann huschte wieder das altgewohnte Lächeln über sein Gesicht.
    „Einsatz in zehn Minuten! Besatzungen in die Zerstörer! Ausschleusung erfolgt sofort!"
    Die Kommandanten der kleinen Kampfschiffe salutierten und verließen die Zentrale. Major Deringhouse sah hinter ihnen her, hörte plötzlich auf zu lächeln und setzte sich in den Sessel vor die Kontrollgeräte. Er wartete fünf Minuten, ehe er den Interkom einschaltete. Leutnant Hill meldete sich: „Hangar eins ist bereit. Neun Zerstörer fertig zum Ausschleusen."
    „Gut", erwiderte Deringhouse und warf einen Blick auf die vor ihm liegende Koordinatenkarte. „In zwei Minuten werde ich die Luke öffnen lassen. Starten Sie sofort und halten Sie sich während des Fluges in der Nähe der Kaulquappe. Verstanden?"
    „Verstanden", gab Hill zurück. Kaum anderthalb Minuten nach diesem kurzen Gespräch glitt ein Stück der Wandung des Kugelraumers beiseite und gab eine Öffnung frei. Von hellem Licht angestrahlt, lagen die kleinen und wendigen Zerstörer auf ihren Startschienen in dem Hangar. Der erste von ihnen setzte sich plötzlich in Bewegung und schoß mit irrsinniger Beschleunigung in den freien Raum hinaus. Noch bevor er zu einer Schleife ansetzen konnte, folgte ihm bereits der nächste. Das Manöver dauerte keine zwei Minuten; dann erlosch im Hangar das Licht, und die Luke schloß sich. Die GOOD HOPE VII begann zu beschleunigen. In geordneter Formation nahmen die Zerstörer ihr Mutterschiff in die Mitte und paßten sich seiner Geschwindigkeit an.
    Weit vor ihnen im unendlichen Gewimmel kaltleuchtender Sterne stand ein rötlich schimmerndes Licht - der Mars. Deutlich waren die Polkappen und das Gewirr der Kanäle von den eintönigen Wüstenflächen zu unterscheiden. Mit ausdruckslosem Gesicht sah Major Deringhouse seinem Ziel entgegen. Er begann zu ahnen, daß ihn dort etwas Schreckliches erwartete.
     
    *
     
    Der Raum lag tief unter der Erde.
    Die Wände bestanden aus rohbehauenem Fels. Die Decke war kahl, der Boden mit einem dünnen Kunststoffteppich belegt. Grelle Lampen verbreiteten ein unangenehmes Licht; der Bewohner des unterirdischen Gewölbes schien nicht viel Sinn für Gemütlichkeit zu besitzen. An der einen Seite der Wand bemühte sich eine Unzahl der verschiedenartigsten technischen Geräte, den kahlen Felsen zu verdecken. Kabel und Leitungen zogen sich in wirrem Durcheinander am Fußboden entlang und verschwanden durch eine kleine Öffnung in einem nebenan liegenden Raum. Irgendwo ertönte das Summen eines arbeitenden Reaktors, sonst war alles still.
    Die Luft in dem Raum war gut und von einer typisch synthetischen Frische, wie sie in Raumschiffen zu finden ist. Hoch unter der Decke war das Surren eines Ventilators.
    Das unerträgliche Licht erlosch. Für einen kurzen Augenblick schien es stockfinster zu sein, aber dann glühte an der freien Wand ein Bildschirm auf und verbreitete seinen kalten und doch milden Schein. Ein Tisch und mehrere Kontrolltafeln schälten sich aus der Dämmerung. Davor ein Stuhl. Auf dem Stuhl saß ein Mann. Er trug einen einfachen dunkelgrauen Straßenanzug. Der kahle und massige Schädel glänzte im matten Schein des Bildschirms. Undeutlich nur war das aufgeschwemmte Gesicht zu erkennen, die großen, kalten Augen, die viel zu kleinen Ohren und die dicken, jetzt eng zusammengekniffenen Lippen.
    Dieser Kopf saß auf einem kurzen fetten Hals. Der riesenhafte Körper ruhte auf einem breiten Stahlsessel der offensichtlich aus einem Raumschiff stammte. Stämmige Beine waren weit unter den Tisch gestreckt. Die dicken und kurzen Hände lagen ruhig auf dem Tisch vor den Kontrollen. Clifford Monterny - der Overhead, einst Herr über dreizehn Mutanten, die in seinem Auftrag Perry Rhodans Macht zu sprengen drohten, bis diese gleiche Macht sie überwältigte - und befreite. Clifford Monterny, der größte Feind der Erde und der gefährlichste Mensch des Sonnensystems - hier saß er dicht unter der Oberfläche des Mars und wartete auf seine Chance.
    Zwei der drei gestohlenen Zerstörer besaß er noch. Viel zu wenig, um gegen die Erde Krieg führen zu können. Er benötigte mehr Schiffe - und mehr Menschen. Einmal unter seinem übermächtigen Hypnowillen, würden sie blindlings seinen Befehlen gehorchen. Natürlich war es schwer, völlig Unbekannte auf große Entfernung hin geistig zu beeinflussen, aber er wußte aus
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