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0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead
Autoren: Kurt Mahr
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nicht darauf, ob sein Adjutant ihm folgte. Erst, als sie nebeneinander im Wagen saßen, wurde er wieder auf ihn aufmerksam.
    „Was halten Sie davon?" fragte er mürrisch.
    Der Adjutant zuckte mit den Schultern.
    „Man kann ganz einfach nichts davon halten, Sir, solange man nichts Genaueres weiß!"
    Freyt stimmte zu.
    „Da haben Sie recht", murmelte er.
    Der Vorfall bedrückte ihn. Er hatte sich ereignet, während er, Freyt, Rhodans Stellvertreter in Terrania war. Und obwohl deutlich genug einzusehen war, daß seine Person den Unfall weder begünstigt noch erschwert haben konnte, fühlte er sich dafür verantwortlich und empfand die Tatsache, daß das Unglück während seiner Amtszeit geschehen war, als persönliches Versagen. Der Funkempfänger des Dienstwagens übertrug die neue Alarmwarnung mit schmerzender Lautstärke.
    „Halten Sie an!" schrie Freyt.
    Der Wagen hielt fast auf der Stelle. Freyt wurde nach vorn gerissen, aber er achtete nicht darauf. Er hörte nur, was der Lautsprecher sagte: „Drei erst kürzlich fertiggestellte Schiffe der Z-Flotte, sogenannte Raum-Zerstörer, sind vor wenigen Minuten ohne Starterlaubnis und mit unbekannten Piloten an Bord gestartet. Die Schiffe nahmen sofort Höchstfahrt auf und haben die Grenze des lokalen Ortungsbereiches inzwischen überschritten. Achtung! Ich rufe Oberst Freyt! Achtung..."
    Freyt knirschte mit den Zähnen.
    „Schalten Sie auf Sendung!" befahl er dem Fahrer.
    Das Telekom-Gerät wurde eingeschaltet. Auf dem kleinen Bildschirm erschien das verbissene Gesicht des Mannes, der die Alarmnachricht sprach.
    „Hier Freyt!" meldete sich der Oberst. „Was gibt es?"
    Es war zu sehen, daß der Mann am anderen Ende die übrigen Kanäle ausschaltete.
    „Drei Zerstörer sind entführt worden, Sir!" meldete er knapp.
    „Entführt!" knurrte Freyt. „Wie kann man einen Zerstörer entführen?"
    Die Antwort kam prompt.
    „Das wissen wir nicht, Sir. Es besteht kein Zweifel daran, daß die Robot-Wache wie üblich funktionierte. Von Robots ist niemand bemerkt worden, der versucht hätte, sich dem Standplatz der Zerstörer zu nähern."
    Freyt starrte vor sich hin.
    „Wer leitet die Untersuchung?" fragte er nach einer Weile.
    „Major Decasa, Sir."
    Freyt nickte müde. „Ende!"
    Der Fahrer wurde angewiesen, zum Standplatz der Zerstörer hinauszufahren. Der Platz lag in der Nähe der gewaltigen Endmontage-Hallen im Süden der Stadt. Die Zerstörer der Z-Klasse waren eine von Perry Rhodan selbst entworfene Weiterentwicklung der einsitzigen Raumjäger, wie sie vor Jahren von Rhodan in den Hallen des Venus-Stützpunktes gefunden worden waren. Sie waren insofern keine vollwertigen Raumschiffe, als ihnen der Hyperantrieb fehlte. Ihre Korpuskulartriebwerke ermöglichten es ihnen zwar, innerhalb extrem kurzer Zeit einfache Lichtgeschwindigkeit zu erreichen; der Weg in die weitere Umgebung der Erde mit Hilfe eines Hyperraumsprunges war ihnen jedoch versperrt.
    Trotz alledem war ein Z-Schiff ein Ding, das um wenigstens fünfhundert Jahre über den modernsten Erzeugnissen der irdischen Technik stand. Eine furchtbare Waffe in den Händen desjenigen, der sich ihrer zu bedienen verstand.
    Während der wenigen Minuten, die die Fahrt zu den Montagehallen dauerte, erließ Freyt eine Reihe von Anweisungen. Die Abwehr erhielt den Befehl, auf jedes in den nächsten Stunden startende Objekt sofort und ohne Anruf zuschießen. Damit Hand in Hand erging ein allgemeines Startverbot. Und schließlich wurde ein großer Teil des Robot-Wachtrupps in die Fahrzeuge hineinbeordert. Die Dritte Macht hatte Wichtigeres zu verlieren als die Zerstörer. Freyt fragte sich mit Schweißtropfen auf der Stirn, was geschehen wäre, wenn es die Unbekannten fertiggebracht hätten, die beiden Kreuzer der neuen Terra-Klasse zu entführen - Kugelraumschiffe von zweihundert Metern Durchmesser, die raumtüchtig in jedem möglichen Sinne des Wortes waren. Vorläufig allerdings leuchteten die roten Warnsignale auf dem Top der Kugelgiganten noch ruhig und unbeeindruckt von ihren Startplätzen herüber.
    Der Wagen hielt vor der massigen, schimmernden Figur eines Robots, der den Weg zu den ehemaligen Standplätzen der Zerstörer versperrte. Freyt winkte die Maschine zu sich her und sah sie an. Der Roboter registrierte das Gehirnwellenmuster des Obersten und hob grüßend die Hand.
    Der Wagen rollte weiter. Nach fünfzig Metern kam er vor einer Gruppe heftig diskutierender Männer abermals zum Stehen. Freyt stieg aus. Major
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