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0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

Titel: 0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab
Autoren: Wir gruben ihm das Wasser ab
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leider nicht. Wissen Sie, ich bekomme täglich so viel Post -es wäre ein Gedächtniskunststück, wenn ich jetzt wüsste, von wem gerade dieser Brief kam.«
    »Uns interessiert ja gar nicht, von wem der Brief kommt«, warf Phil ein und streifte ziemlich ungeniert durch das Büro.
    »Was interessiert Sie denn?«, forschte Landless.
    Ich stand auf und posierte mich genau vor ihm.
    »Wie lange kennen Sie Bob Beverly?«, sagte ich leise.
    Sein Blick wich nicht aus. Er zuckte ratlos mit den Schultern.
    »Wer ist das? Beverly? Ein Maler? Offen gestanden, ich glaube, ich höre den Namen zum ersten Male.«
    Seine Ahnungslosigkeit konnte echt sein, - oder aber er war ein ganz raffinierter Kunde.
    »Wir haben diesen Umschlag bei Bob Beverly gefunden. Wie kommt er dahin, wenn Sie ihn nicht kannten?«
    »Aber das ist doch ganz unmöglich. Ich kenne diesen Beverly wirklich nicht.«
    Ich klopfte mit dem Knöchel des Zeigefingers auf seine Schreibtischplatte. Mein Gesicht stand zehn Zentimeter vor seinem, und er fing an zu schwitzen, als ich ihm so dicht auf die Haut rückte.
    »Der Brief lag in einem Album«, sagte ich langsam. »Ein Album mit pornographischen Bildern. Sagt Ihnen das etwas?«
    Er lehnte sich zurück und atmete aus. Mir schien es, als ob er sich erleichtert fühlte. Der Kerl machte irgendwelche Geschäfte, die das Licht des Tages scheuten, so viel stand für mich fest. Aber mich interessierte der Mord an Bob Beverly und nichts sonst.
    »Es dürfte keinen Zweck haben, aus Schamgefühl den Besitz dieses Albums zu leugnen«, sagte Landless. »Wie ich die Polizei kenne, wird sie längst meine Fingerabdrücke in diesem Album gefunden haben, und damit käme sie auch früher oder später darauf, dass diese Abdrücke meine Abdrücke sind. Also gut, ich gebe zu, das Album, das Sie meinen, gehört mir. Das erklärt wohl auch, wie der Umschlag hineinkam. Ich muss ihn versehentlich hineingelegt haben.«
    »Und wie kommt dann das Album in den Besitz eines gewissen Beverly, den Sie doch angeblich überhaupt nicht kennen?«
    Er lachte.
    »Sie wollen mich auf den Arm nehmen, was? Sie wissen doch sicher ganz genau, dass am letzten Wochenende in meiner Wohnung eingebrochen worden ist, während ich mit meiner Familie zum Fischen hinauf ins Gebirge gefahren war. Die Liste der mir entwendeten Gegenstände war von mir allerdings unvollständig angegeben, das gebe ich jetzt zu. Ich verschwieg, dass mir auch dieses Album gestohlen wurde. Sie werden verstehen, es war mir peinlich von diesem Album zu sprechen.«
    »Was wurde sonst gestohlen?«, fragte ich. Jetzt erinnerte ich mich, tatsächlich etwas von diesem dreisten Einbruch in den Zeitungen gelesen zu haben.
    »Ich hatte am Samstagnachmittag, kurz bevor wir zum Fischen fuhren, an einer Auktion teilgenommen und dort weniger gekauft, als ich eigentlich beabsichtigt hatte, daher kam ich mit einer beachtlichen Summe Bargel zurück in die Wohnung. Meine Bank hat leider keinen Nachtschalter, daher musste ich das Geld im Haus lassen. Es waren elftausend Dollar.«
    Phil stieß einen schrillen Pfiff aus.
    ***
    Wir riefen Lieutenant Miller an und erklärten ihm den Zusammenhang zwischen Umschlag, Album und Beverly. Es war anzunehmen, dass Beverly selbst den Einbruch bei Landless ausgeführt hatte. Irgendwoher mochte er Wind davon bekommen haben, dass der Kunsthändler übers Wochenende weggefahren war. Miller versprach, sofort eine zweite Hausuntersuchung in Beverlys versiegelter Wohnung anzusetzen, um nach dem Verbleib des Geldes zu forschen.
    Wir gingen inzwischen Mittag essen. Phil fing an zu sticheln.
    »Es ist eine Affenschande, dass wir uns mit so einem stinklangweiligen Fall herumärgern müssen.«
    Na, schön, ich tat ihm den Gefallen.
    »Hör auf zu sticheln. Ich gebe zu, dass mich die Sache jetzt auch interessiert. Kauen wir mal durch, was wir haben. Beverly wird gestern Abend ermordet durch einen Dolch, an dem dieser blödsinnige Zettel mit der Aufschrift THE KING hängt.«
    »In einem Aschenbecher findet man den unverbrannten Rest eines Schreibens, das entweder eine Warnung oder eine Erpressung darstellen kann.«
    »Dieser Beverly ist aber selbst ein Gangster von der ziemlich üblen Sorte, wie einmal die Aussage seiner Mutter und zum anderen die Tatsache beweist, dass er wahrscheinlich der Einbrecher bei Landless ist.«
    Phil nickte und sagte seufzend.
    »Das wäre so ziemlich alles, was wir wissen. Es ist verdammt wenig, und vor allem, es bringt uns nicht die leiseste Spur, die in
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