Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

Titel: 0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab
Autoren: Wir gruben ihm das Wasser ab
Vom Netzwerk:
mehr als in der Wohmmg Licht brannte. Er hätte ein paarmal nach Beverly gerufen, aber es meldete sich natürlich niemand. Da betrat der Hausbewohner die Apartmenträume, um einmal nachzusehen. Er fand Beverly im Schlafzimmer mit dem Dolch im Rücken.«
    »Stand die Schlafzimmertür auch offen?«
    »Ja, und zwar ganz weit. Er konnte den Toten bestimmt schon vom Wohnzimmer aus auf dem Bett liegen sehen. Da rief er die Polizei an. Die Mordkommission war in kürzester Zeit zur Stelle und fand in einem Aschenbecher im Wohnzimmer das verkohlte Papier, auf dessen Rest diese wenigen Worte standen, die du ja kennst.«
    »Spielten die beiden um Geld?«
    »Natürlich. Aber es wären immer relativ geringe Beträge gewesen.«
    »Sagt er. Kann er es beweisen?«
    »Hältst du den Mann für verdächtig?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Warum nicht? Vielleicht hatten sie sogar gespielt?Vielleicht hatte der Bursche eine Menge Geld verloren? Eine Summe, die seine ganze Existenz bedrohte? Es wäre nicht das erste Mal, dass aus diesem Grunde, jemand ermordet wurde.«
    »Und was ist mit dem Zettel auf dem Rücken des Toten?«
    »Theater, um die Polizei abzulenken. Ein paar Buchstaben sind ziemlich schnell aus einer Zeitung ausgeschnitten und auf ein Stück Papier geklebt. Jedenfalls werden wir uns diesen Mann noch einmal gründlich unter die Lupe nehmen müssen. Was hat die City-Police noch ermittelt?«
    »Zunächst die bemerkenswerte Tatsache, dass in der ganzen Wohnung keine fremden Fingerabdrücke zu finden waren. Alle vorhandenen Hautleistenbilder stammten von dem Toten. Nur auf dem Rauchtisch war ein Handabdruck, der aber ziemlich schnell als der Abdruck des Portiers identifiziert wurde. Er war am Nachmittag bei Beverly im Zimmer und legte ihm die Post auf diesen Tisch. Dabei hinterließ er einen Abdruck seiner linken Hand.«
    »Was für Post brachte er?«
    »Keine Ahnung. Wir haben ihn nicht danach gefragt.«
    »Ihr hättet es ruhig tun können.«
    »Jerry, warum? Glaubst du, dass sie ihm den Dolch per Päckchen geschickt haben und er ihn sich selbst in den Rücken gerammt hätte?«
    »Natürlich nicht. So ein Akrobat dürfte er kaum gewesen sein. Aber woher kam denn der Zettel, mein Lieber, der im Aschenbecher verbrannt werden sollte, he? Wenn er vom Mörder gewesen wäre, hätte ihn dieser eingesteckt, statt ihn am Tatort zu verbrennen. Also kam er von einem anderen. Dieser Zettel kann nämlich nicht nur eine Erpressung, er kann genauso gut eine wohlgemeinte Warnung gewesen sein. Erinnere dich an den Text. ›Wenn du nicht zahlst, könntest du Pech haben‹, so ähnlich hieß es doch, nicht wahr? Kann das nicht auch eine Warnung vor dem Mörder darstellen? Wir müssen herausfinden, wie der Zettel in Beverlys Besitz kam. Wenn es nämlich eine Warnung war, dann gibt es also jemand, der von Beverlys bedrohter Lage etwas wusste. Vielleicht kannte der Warner sogar den Mörder. Komm, fahren wir zu Miller. Mal sehen, was die Mordkommission noch alles gefunden hat. Oder bist du bis zu ihrem Abzug geblieben?«
    »Nein. Ich fuhr gegen zwei nach Hause.«
    »Okay, dann los.«
    Wir fuhren zu Lieutenant Miller von der City Police. Er sah reichlich übernächtigt aus. Als wir eintraten, stand er gerade vor einem kleinen Spiegel und schob den Stecker des elektrischen Rasierapparates in die Steckdose.
    »Morgen, Kollegen«, rief er uns grinsend zu. »Benehmt euch wie zu Hause und gestattet, dass ich dasselbe tue.«
    »Lassen Sie sich in Ihrem Schönheitsbedürfnis nicht aufhalten, Miller«, sagte ich und trat an seinen Schreibtisch. Auf der Platte lag ein dickes Album. Zuerst dachte ich, es wäre ein Band des großen Verbrecheralbums, wie man es bei jeder Polizei finden kann, aber dann vermisste ich eine dementsprechende Aufschrift. »Was ist das?«
    »Haben wir bei Beverly gefunden. Unter der Bettmatratze. Sehen Sie sichs mal an. Ihnen wird der Appetit auf Frühstück vergehen. Fingerabdrücke sind schon sichergestellt. Sie können also ruhig Ihre Fingerchen drauf legen.«
    Ich schlug es auf.
    Pfui Teufel. Es war die übelste Sammlung pornographischer Bilder, die mir je vor die Augen gekommen war.
    »Zum Speien, was?«, fragte Miller, während er sich weiter übers Gesicht fuhr mit seinem surrenden Apparat. »Aber blättern Sie mal durch. Irgendwo zwischen zwei Blättern liegt eine interessante Sache.«
    Ich blätterte schnell weiter. Phil sah mir über die Schulter. Und dann fanden wir den leeren Briefumschlag.
    »Das war eigentlich das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher