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0024 -Im Dschungel der Urwelt

0024 -Im Dschungel der Urwelt

Titel: 0024 -Im Dschungel der Urwelt
Autoren: Kurt Mahr
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Bewegungen des Steuers, die er gewohnheitsmäßig mit der rechten Hand machte, hatten die Wunde in der Schulter wieder zum Schmerzen gebracht. Er fluchte leise über seine Hilflosigkeit und wünschte sich einen arkonidischen Arzneimittelkasten. Er hätte nur ein paar Stunden gebraucht, um wieder völlig in Ordnung zu sein.
    Son Okura saß immer noch im Bug und hielt nach Norden Ausschau. Lediglich Marshall schien davon überzeugt zu sein, daß mit dem Abschuß der Echse die größten Gefahren nun endlich vorüber seien. Er lag in der Mitte des Bootes auf dem Rücken und hatte die Arme unter dem Kopf verschränkt.
    „Stehen Sie auf, müder Mann!" sagte Rhodan. „Wir werden bald wieder etwas zu tun haben." Marshall erschrak. „Was werden wir zu tun haben?" fragte er bedrückt.
    „Die Leuchterscheinung, die mit der Hitzeentwicklung der thermischen Waffen leider untrennbar verbunden ist", dozierte Rhodan, „ist bei klarem Wetter über nahezu fünfhundert Kilometer hinweg zu beobachten. - Was glauben Sie, was das heißt?"
    Seufzend stand Marschall auf. „Na schön", murmelte er. „Und was tun wir, wenn das eintrifft, was Sie erwarten?"
    Rhodan lächelte ihn an. „Weiterschießen", antwortete er trocken.
     
    *
     
    Der Hauptmann, den Raskujan mit zwei Maschinen ausgeschickt hatte, brauchte sich nicht sonderlich anzustrengen, um das nicht gerade besonders kleine Schlauchboot zu entdecken. Aus achtzig Kilometern Entfernung erzeugte es einen schwachen, aber eindeutigen Reflex auf dem Radarschirm, und aus hundert Metern Entfernung waren mit dem Ultrarotscheinwerfer und dem Nachtglas die drei Leute der Bootsbesatzung deutlich zu erkennen. Der Hauptmann ermunterte seinen Bordschützen zur besonderen Wachsamkeit und gab dieselbe Anweisung der Besatzung der zweiten Maschine. Dann zog er nach unten und näherte sich dem Boot vorsichtig.
     
    *
     
    Sie hörten das Klatschen der Hubschrauben und das helle Pfeifen der Düsen. Son Okura sah zwei Maschinen, die in beträchtlicher Höhe von Norden her herankämen. Für Rhodan waren sie keine Überraschung mehr; er hatte sie erwartet.
    Okura taumelte plötzlich von seinem Beobachtungsplatz im Bug des Bootes zur Seite und schlug mit einem erschreckten Schrei beide Arme vors Gesicht. Das war in dem Augenblick, in dem der Hauptmann das Boot mit seinem Ultrarotscheinwerfer erfaßt hatte und es durch das Filterglas beobachtete.
    Rhodan versuchte, die Gedanken des Gegners zu erraten. Er wird das Boot erkennen, überlegte er. Er weiß außerdem, daß Raskujan von seinen Hubschraubern keinen über See verloren hat. Also hält er uns entweder für Tomisenkows Leute oder...
    Die Frage nach dem Oder blieb unbeantwortet. Die beiden Hubschrauber kamen heran, und die Vehemenz, mit der sie das taten, ließ keinen Zweifel daran, daß sie das Boot anzugreifen im Sinne hatten.
    „Flach auf den Boden!" schrie Rhodan. „Und die Läufe nach oben!"
    Marshall und Okura gehorchten sofort. Eine Maschinenkanone begann zu belfern, eine zweite schloß sich an. Rhodan spürte, wie das Boot ruckte, er hörte durch den Lärm hindurch den Motor seine Tonart verändern - und dann sah er den Schatten des ersten Helikopters direkt über sich. Er wußte nicht, ob Okura oder Marshall schon geschossen hatten. Er hatte ihre Waffen nicht aufblitzen sehen. Er stemmte sich den Kolben des Thermostrahlers fest in den Leib, so, daß der Lauf senkrecht nach oben zeigte, und drückte ab.
    Die Entladung war frei von jeglichem Rückstoß. Fast spielerisch schoß der grell leuchtende Strahl in die Finsternis hinauf und erfaßte den Hubschrauber, bevor er zur Seite kippen konnte. Es gab eine donnernde Detonation, als der Treibstoff explodierte, und ein Regen leuchtender Metallteile fiel rings um das Boot herum zischend ins Wasser.
    Die zweite Maschine beobachtete den Abschuß und wandte sich rechtzeitig zur Seite. Weit draußen flog sie niedrig über das Wasser und zog Kreise um das Boot. Auf allen vieren stieg Rhodan nach vorn. Marshall lag noch so, wie er es ihm geraten hatte. Als er Rhodan sah, grinste er ihn an.
    Son Okura hatte sich auf die Knie erhoben und beobachtete den Zweiten Helikopter, der das Boot umkreiste. Rhodan schaltete sein Armband-Sende- und Empfangsgerät ein und ließ die Empfängerfrequenzen durchlaufen. Er hörte nichts außer dem Rauschen der atmosphärischen Störung. Der Helikopterpilot hatte es bis jetzt noch nicht für nötig gehalten, seinen Stützpunkt über den Vorfall zu informieren.
    Rhodan
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