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0024 -Im Dschungel der Urwelt

0024 -Im Dschungel der Urwelt

Titel: 0024 -Im Dschungel der Urwelt
Autoren: Kurt Mahr
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Sie ein paar Jahre lang in meiner Kompanie hatte. Sie waren schon damals, als junger Leutnant, der Mann, der sich gern aufspielte, wo immer sich ihm auch eine Gelegenheit bot. Nein, Raskujan, so einfach können Sie es sich nicht machen! Auf der Venus bot sich Ihnen die Gelegenheit den allmächtigen Herrn zu spielen. Der einzige, der Ihnen kraft seines Ranges einen Strich durch die Rechnung hätte machen können, war ich. Sie ließen sich also etwas einfallen und griffen uns an. Nur, damit Sie Ihre erbärmliche Rolle in aller Ruhe weiterspielen konnten!" Raskujan war aufgesprungen.
    Es dauerte lange, bis er seine Sprache wiederfand.
    „Das ist ... das ist... vergessen Sie nicht, daß Sie mein ..."
    An dieser Stelle unterbrach das Läutwerk des Funkempfängers mit Nachdruck das empörte Gestammel. Raskujan fuhr herum und schlug mit der flachen Hand auf den Empfangsschalter.
    „Eine ungewöhnliche Leuchterscheinung wurde beobachtet, Oberst", begann der Posten ohne Übergang. „Richtung einhundertunddreiundfünfzig Grad, Entfernung rund zweihundertundfünfzig Kilometer." Raskujan runzelte die Stirn. „Beschreiben Sie!" forderte er. „Ähnlich wie die Lichtbündel von drei Scheinwerfern, Oberst", antwortete der Posten. „ Nur muß ihre Leuchtkraft erheblich stärker als die von Scheinwerfern üblicher Konstruktion gewesen sein."
    „Wie oft wurde die Erscheinung beobachtet?"
    „Ein einziges Mal!"
    „Gut, danke."
    Das Gespräch wurde unterbrochen. Raskujan stellte eine andere Verbindung her. Eine schnarrende Stimme meldete sich.
    „Nehmen Sie zwei Ihrer Hubschrauber, Hauptmann", befahl Raskujan, „und suchen Sie das Meer ab. Lassen Sie sich von der zentralen Beobachtungsstelle die Daten geben. Man hat dort eine seltsame Leuchterscheinung beobachtet. Ich möchte wissen, was das ist."
    Der Hauptmann bestätigte den Befehl. Raskujan schaltete den Empfänger aus und drehte sich wieder zu Tomisenkow herum. Tomisenkow lächelte. „Was gibt es zu grinsen?" fragte Raskujan scharf.
    „Ich meine", sagte Tomisenkow leise und kostete die Wirkung aus, die seine Worte auf Raskujan hatten, „da ist Ihnen einer auf den Fersen, der Sie lehren wird, wie bescheiden ein schäbiger Oberst sich auf der Venus zu verhalten hat!"
     
    *
     
    Das Rauschen steigerte sich zum Dröhnen, als die Echse herunterschoß. Rhodan lehnte schräg gegen die Bordwand des Schlauchbootes und starrte dem Geräusch entgegen. Er sah jedoch nichts anderes als einen riesigen Schatten, der mit unwahrscheinlich großer Geschwindigkeit über das Boot von Norden nach Süden dahinglitt und wieder in der Dunkelheit verschwand.
    Das Rauschen entfernte sich ein Stück weit und wurde dabei schwächer. Dann hielt es sich ein paar Sekunden auf der gleichen Stärke und schwoll schließlich wieder an. Rhodan fragte sich, wieviel Risiko er noch eingehen könne. Niemand konnte sagen, ob die Echse bei diesem Überflug oder dem nächsten oder dem übernächsten angreifen würde. Vielleicht tat sie es auch überhaupt nicht.
    Aber auf jeden Fall war es zu spät, auf sie zu schießen, wenn sie schon einen von ihnen dreien in den Klauen hatte. Das Rauschen wurde lauter.
    „Schießt, wenn sie über uns ist!" rief Rhodan mit harter, entschlossener Stimme.
    Sie brachten die Läufe der Waffen in die richtige Richtung. Das Rauschen schwoll weiter an, begann in den Ohren zu dröhnen! Und da kam sie! Ein schwarzer Schatten in der grauen Finsternis, größer als zuvor und von kaum definierbarer Form.
    Rhodan folgte dem Schatten mit dem Lauf seines Impulsstrahlers, und als die Echse genau über dem Boot schwebte, kommandierte er: „Feuer!"
    Strahlend hell, weißblau leuchtend, schossen die gebündelten Hitzestrahlen aus den trichterförmigen Mündungen der Läufe, beleuchteten den schaurigen, mit lederartiger Haut überzogenen Leib der Echse für den Bruchteil einer Sekunde und erfaßten ihn dann mit ihrer vollen Energie. Der Schrei, den das Tier ausstieß, mußte kilometerweit zu hören sein. Aber er dauerte nicht lange. Ein paar hundert Megawatt thermischer Leistung töteten die Echse, die brennend ins Meer stürzte.
    Rhodan ließ die Waffe fallen und war sofort beim Steuer. Die gewaltige Frontwelle, die der Aufschlag des Tierkörpers hervorgerufen hatte, ließ Rhodan das Boot noch senkrecht schneiden, aber dann warf er das Steuer herum und lenkte das Fahrzeug in weitem Bogen nach Osten.
    Erst nach zwanzig Minuten brachte Rhodan das Boot wieder auf den ursprünglichen Kurs. Die
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