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0017 - Planet der sterbenden Sonne

Titel: 0017 - Planet der sterbenden Sonne
Autoren: Kurt Mahr
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werden wir als Suchende noch kennen lernen?“
    Die Antwort lautete: „Für die Suchenden sind die Prüfungen (Auswahlregeln) naturwissenschaftlich-technischer Art beendet (52,112% Wahrscheinlichkeit).“
    Rhodan starrte eine Weile nachdenklich auf den Antwortstreifen, bevor er ihn Crest zurückgab.
    „Die letzte Antwort ist beinahe nutzlos, nicht wahr?“ sagte Crest.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Sie wäre nutzlos, wenn sie nur mit fünfzig Prozent Wahrscheinlichkeit gälte. Aber aus irgendeiner Information, die wir nicht ganz verstanden haben, muß die Maschine herauslesen können, daß der Unbekannte - wahrscheinlich - in Zukunft uns vor andere Rätsel stellen wird als die, die wir bisher kennen gelernt haben. Die Zeit der Fiktiv-Transmitter und der Zeitmaschinen ist vorüber. Was jetzt kommt, wissen wir noch nicht. Vielleicht ist das dort draußen der Anfang davon.“
    Thora mischte sich ein.
    „Was, glauben Sie, würde sich an dem Tatbestand ändern, wenn wir diese zeitvergeudende Warterei aufgäben und endlich zu handeln anfingen?“
    „Zeitvergeudend?“ lächelte Rhodan spöttisch. „Sie sind auf dem Weg zum ewigen Leben! Wer spricht da von vergeudeter Zeit?“
    „Ich mache ernsthafte Vorschläge“, sagte Thora bitter, „und erwarte ernsthafte Antworten.“
    „Sie werden sie bekommen“, antwortete Rhodan. „Im Augenblick würden Sie meine Vermutungen noch für lächerlich halten.“
     
    *
     
    Tanaka Seiko bewohnte eine Einzelkabine. Die STARDUST II war im Grunde ihres Wesens ein Kriegsschiff - ein Schlachtschiff, wie sie die arkonidische Technik als ultimate Antwort auf die Bedrohung des galaktischen Reiches durch aufständische Welten hervorgebracht hatte. In voller Kriegsstärke hatte die STARDUST eine Besatzung von tausend Mann. Davon wohnten die Mannschaften in Mannschaftsunterkünften, die Unteroffiziere in Zweierräumen, und jeder Offizier hatte eine Kabine für sich.
    In einer solchen Kabine, die aus bestimmten Gründen von der Zentrale nicht allzu weit entfernt war, wohnte Tanaka Seiko. Tanaka war in den vergangenen Wochen einer von Rhodans wichtigsten Leuten geworden. Tanaka besaß auf Grund einer Mutation die Fähigkeit, Funkwellen so zu empfangen, wie ein anderer Mensch Schallschwingungen. Er konnte Radiosendungen ohne Zuhilfenahme eines Empfängers verstehen.
    Weiterhin war er bislang der einzige unter Rhodans Leuten, der es verstand, die Botschaften des Unbekannten zu empfangen und in verständliche Sprache umzudeuten. Rhodan hatte auf Gol einen Hinweis dafür erhalten, daß die Schwingungen, deren sich der Unbekannte bei seinen Nachrichten bediente, Vorgänge übergeordneter Art waren. Wenn sie das Geheimnis des ewigen Lebens erfahren wollten, das der Unbekannte in seinen Händen hielt, dann mußten sie seine Botschaften verstehen können. Tanaka war der einzige, der diese Fähigkeit besaß.
    Kurz nachdem die STARDUST II nach ihrer ungewöhnlichen Transition aus dem Hyperraum aufgetaucht war, hatte der Japaner von Rhodan den Auftrag bekommen, auf Botschaften des Unbekannten zu warten.
    Seitdem saß Tanaka Seiko in seiner Kabine, und der Gleichmut der asiatischen Rasse kam ihm bei seiner Tätigkeit, die in Wirklichkeit darin bestand, daß er nichts tat, sehr zustatten.
    Zu Anfang hatte er es sich bequem gemacht - in einem weichen arkonidischen Gliedersessel. Dann stellte er fest, daß diese Art Bequemlichkeit einschläfernd wirkte, und benutzte seitdem einen etwas härteren Arbeitsschemel. Die Ellbogen stützte er auf die Platte des Tisches, hinter dem er saß, den Kopf hatte er in die Hände gelegt.
    So saß er. Stundenlang - einen halben Tag lang. Das Schlafbedürfnis unterdrückte er nach Kräften.
    Takos Gedanken spielten ihren unordentlichen Reigen. Sie gaukelten ihm Bilder aus der Vergangenheit vor. Fukabori, das kleine Dorf an der Amakusa-Bucht, nicht mehr als zwanzig Kilometer von Nagasaki entfernt. Ein paar alte Häuser, die in der Umgebung lagen.
    Bis auf eines.
    Das hatte er nie gesehen.
    Er konzentrierte sich auf das Bild, das ihm seine Gedanken zeigten, und versuchte, das Gebäude zu erkennen. Es lag mitten im Dorf und sah aus wie ein Wolkenkratzer.
    Ein Wolkenkratzer in Fukabori!
    Es hatte nie einen dort gegeben, und es würde in aller Zukunft keinen geben. Fukabori war ein Fischerdorf.
    Es war schon mehr ein Turm, mindestens zweihundert Stockwerke hoch. Gab es solche Gebäude auf der Erde?
    Tanakas Blickfeld verengte sich. Das Haus seiner Eltern, die übrigen
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