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0017 - Planet der sterbenden Sonne

Titel: 0017 - Planet der sterbenden Sonne
Autoren: Kurt Mahr
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der STARDUST zu halten.
     
    *
     
    Der Jäger sprang förmlich aus dem gewaltigen Schleusenraum hinaus. Rhodan flog nur mit mittelmäßiger Beschleunigung, trotzdem schrumpfte hinter ihm die gewaltige Kugel des Raumschiffes erschreckend schnell zusammen.
    Im Laufe weniger Minuten erreichte die Maschine eine Geschwindigkeit von 500 km/sec. Rhodan drosselte das Triebwerk und regelte den Andruck-Neutralisator so, daß in seiner kleinen Kabine auch während des antrieblosen Fluges irdische Gravitation herrschte.
    Die Meßinstrumente blieben ruhig. Die Masse der STARDUST wurde angezeigt, weiter nichts.
    Nachdem er sich eine Viertelstunde lang geradlinig von der STARDUST entfernt hatte, ohne daß ihm irgend etwas Bemerkenswertes aufgefallen war, erhöhte er die Geschwindigkeit des Jägers.
    Mit etwa 200 km/sec flog er eine weite Schleife, hob die Fahrt in der ursprünglichen Flugrichtung auf und bewegte sich schließlich senkrecht zu seinem bisherigen Kurs.
    Nach abermals einer Viertelstunde erhöhte er die Geschwindigkeit mit einer kurzen Schubphase entschlossen auf 10.000 km/sec und richtete den Kurs in einem Winkel von fünfundvierzig Grad sowohl zur ersten als auch zur zweiten Flugrichtung.
    Die Massenanzeige der STARDUST war immer noch deutlich, und die Hülle des Schiffes glänzte als heller Stern schräg hinter dem Raumjäger.
    Ein unwirklicher Stern, dachte Rhodan. Das Licht, das die STARDUST reflektierte, irritierte ihn, und er fragte sich, warum. Es gab nichts Natürlicheres als den Anblick eines Schiffes, das sich in eine Art Stern verwandelte, wenn man sich weit genug von ihm entfernte. Bulls etwas nervöse Stimme unterbrach seine Gedanken.
    „Warum meldest du dich nicht? Was ist dort draußen los?“
    „Nichts. Absolut nichts.“
    Bull knurrte befriedigt.
    „Was hattest du erwartet?“
    „Ich weiß nicht. Irgend etwas...“
    „Hallo! Hörst du mich noch? Ich fragte: was hättest du erwartet?“
    „Und ich sagte: Ich weiß nicht“, antwortete Rhodan.
    Sekunden später Bulls harte Stimme: „Ich höre dich nicht mehr, Chef! Was ist los?“
    Verblüfft sah Rhodan auf die Schalttafel. Der Kontrollmechanismus wußte offenbar von keinem Schaden. Alles an Bord des Jägers war intakt, auch der Telekom-Sender.
    „Rhodan an STARDUST!“ schrie Rhodan. „Hört ihr mich?“
    Als Antwort kam eintöniges Rauschen. Der Empfänger blieb tot. Auf der Gegenseite hatte man zwar nicht abgeschaltet, aber man hörte ihn nicht mehr.
    Ohne Zweifel konnten sie seinen Kurs mit Hilfe des Massendetektors verfolgen. Sie wußten also, daß sich der Raumjäger noch in Reichweite der STARDUST befand. Sorge befiel ihn, wenn er daran dachte, was Reginald Bull in seiner kompromißlosen, schnell entschlossenen Art jetzt alles tun würde. Die STARDUST durfte sich nicht bewegen!
    Rhodan setzte die Bugdüsen in Gang. Hellleuchtende, lichtschnelle Partikelströme schossen aus den flachen, weitgezogenen Düsenmündungen und schickten sich an, die Vorwärtsfahrt des Raumjägers aufzuheben.
    Eine Reihe von Ideen schossen Rhodan durch den Kopf. Er konnte der STARDUST mit dem leuchtenden Signal der Impulswaffe ein Signal geben, damit sie wußten, daß er noch am Leben war. Er konnte zu demselben Zweck eine Bombe mit Kurzzünder auslösen oder - Dann fiel ihm ein, daß Bull aus allen Signalen solcher Art nur herauslesen würde, daß er mit irgendeinem unsichtbaren Gegner zusammengeraten sei. Aus diesem Grunde ließ er davon ab.
    Die Bugdüsen brauchten ein paar Minuten, um mit Maximalleistung die Fahrt des Jägers aufzuheben. Noch während des Bremsvorgangs zog, Rhodan die Maschine in eine enge Kurve, die harte Anforderungen an das Leistungsvermögen des Neutralisators stellte. Etwa zehn Minuten, nachdem die Verbindung mit der STARDUST abgerissen war, konnte der Jäger in Richtung des Schiffes wieder Fahrt aufnehmen.
    Die STARDUST hatte sich noch nicht bewegt. Rhodan las auf den Meßinstrumenten ab, daß er etwa eine astronomische Einheit, also 150 Millionen Kilometer, von dem Schiff entfernt war. Wenn er mit höchster Beschleunigung fuhr, konnte er es vielleicht noch erreichen, bevor Bull den Startbefehl gab, um ihn aus dem vermeintlichen Dilemma zu befreien.
    Sie mußten auf dem Anzeigeschirm des Massendetektors sehen, daß er sich dem Schiff wieder näherte, und wenn sie die Nerven behielten, würden sie warten!
    Er beschleunigte die Maschine mit Höchstwerten. Auf diese Weise würde es nicht länger als eine halbe Stunde dauern.
    Die
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