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0013 - Geister-Roulett

0013 - Geister-Roulett

Titel: 0013 - Geister-Roulett
Autoren: Jason Dark
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Polizisten und fanden tatsächlich den richtigen Weg.
    »Wer sagt’s denn!« rief Bill. »Macht sich doch bezahlt, daß ich mal bei den Pfadfindern gewesen bin.«
    »Fragt sich nur, welche Pfade du da gesucht hast.«
    »Die besten, John. Die besten.«
    Der Weg entpuppte sich als eine Chaussee. Wie mit dem Lineal gerichtet wuchsen die Bäume. Weideland ringsum. Ein paar hundert Yards vor uns ein Waldgebiet.
    In das mußten wir einbiegen.
    Bald wurde aus dem Wald ein kleiner Park. Gepflegte Wege führten zu einem hochherrschaftlichen Haus. Ein sattgrünes Rasenrondell befand sich vor dem Haus. Der Weg teilte sich und führte um das Rondell herum auf das Haus zu.
    Wir nahmen den linken. Unter den Reifen spritzte Kies weg. Ich konzentrierte mich auf die Fahrerei. Bill Conolly hatte es besser. Er konnte seine Blicke an der Hausfassade hochgleiten lassen.
    Plötzlich schrie er auf. »Verdammt! John, am Haus. Mensch, gib Gas, John!«
    Der Bentley sprang vor. Ich riß ihn in die Kurve, sah ebenfalls hoch zum Haus, und mir stockte der Atem.
    Auf der Fensterbank stand ein älterer Mann. Mit einer Schlinge um den Hals. Sein Gesicht war verzerrt. Er mußte jeden Augenblick springen… Ich stoppte.
    Synchron flitzten wir aus meinem Bentley.
    Der Mann bekam einen Stoß. Ich sah es genau, konnte jedoch nicht erkennen, wer ihm diesen Stoß versetzt hatte. Wie in Zeitlupe liefen die nächsten Ereignisse vor unseren Augen ab.
    Ich hörte noch, wie Bill Conolly rief: »Das ist Will Masters!« dann wurde der Bedauernswerte von der Fensterbank gestoßen.
    Er fiel.
    Das Seil straffte sich.
    Ein Ruck – und…
    Ich preßte die Lippen zusammen. Es war ein schreckliches Bild. Masters war nicht sofort tot. Er kämpfte noch. Helfen konnten wir ihm nicht, wir waren zu weit weg, aber wir konnten unter Umständen seinen Mörder fassen.
    Ich war als erster an der Tür. Über eine Treppe mußte ich hinauflaufen. Längst lag die Beretta in meiner Hand. Sie war zwar mit geweihten Silberkugeln geladen, aber die waren nicht nur für Dämonen tödlich. Auf Menschen haben sie die gleiche Wirkung wie Stahlmantelgeschosse.
    Die Haustür war nicht verschlossen. Bill und ich erreichten eine Art Halle. Sie war vollgestopft mit alten englischen Bauernmöbeln. Eine breite Treppe führte in die oberen Etagen.
    Ich war schneller als mein Freund. Im Laufen rief ich: »Bleib du hier. Ich sehe oben nach.«
    Dort erwartete mich ein breiter Gang, von dem mehrere Türen abzweigten. Ich hatte mir die ungefähre Lage des Fensters gemerkt, erwischte auch die richtige Tür, riß sie auf und stürmte in den dahinterliegenden Raum.
    Die Beretta beschrieb einen Halbkreis. Der Raum war leer. Von dem Mörder keine Spur. Ich sah das jetzt straffgespannte Seil unterhalb des Fenstersims verschwinden. Den Toten konnte ich nicht sehen. Er hing zu weit nach unten.
    Trotzdem hetzte ich zum Fenster und zog den Erhängten hoch ins Zimmer. Die Arbeit kostete mich viel Kraft, da die Leiche doch ihr Gewicht hatte.
    Es war nichts mehr zu machen. William F. Masters lebte nicht mehr. In Bruchteilen von Sekunden schossen mir die Gedanken und Vermutungen durch den Kopf.
    Die Fotos, die Bill mir gezeigt hatte, waren doch kein Schwindel. Etwas steckte hinter der Sache. Ein, Verbrechen? Von Dämonen inszeniert? von normalen Menschen?
    Ich war fest entschlossen, dies herauszufinden.
    Rasch, aber gründlich durchsuchte ich das Zimmer. Ich fand keinen Hinweis auf den oder die Täter.
    War der Mörder noch im Haus? Oder hatte er die Flucht ergriffen? Den Vordereingang hatte er sicherlich nicht genommen, dann hätten Bill und ich etwas bemerkt.
    Also einen anderen Weg.
    Ich lief hinaus in den Gang, wollte mich an die Durchsuchung der anderen Zimmer machen.
    Da hörte ich den Schrei und noch in der gleichen Minute einen dumpfen Fall. Bill!
    Ich raste die Treppe hinunter. Nahm drei Stufen auf einmal, und die letzten sechs Stufen sprang ich mit einem Satz.
    Hart kam ich auf, blieb aber auf den Beinen. Sah mit einem Blick, was geschehen war.
    Bill Conolly lag am Boden. Er stöhnte und hielt sich mit beiden Händen den Kopf. Ich rannte zu ihm, hielt mich sekundenlang bei ihm auf.
    »Draußen… nach draußen!« flüsterte Bill.
    »Bist du okay?«
    »Ja.«
    Ich hetzte zu der Tür, riß sie auf und stürmte die Treppe hinunter.
    Verlassen lag die Parkanlage vor mir. Nach Bills Schrei und meinem Auftauchen hier waren nicht einmal dreißig Sekunden vergangen. Wäre der Mörder nach vorn geflohen, hätte ich
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