Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0004 - Im Totenreich der Ghouls

0004 - Im Totenreich der Ghouls

Titel: 0004 - Im Totenreich der Ghouls
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
schwarzhaarigen Barkeeper im weißen Jackett. »Ohne Eis.«
    »Und einen mit Eis!« sagte in diesem Augenblick eine sehr bekannte Stimme neben Professor Zamorra.
    Dieser wandte sich mit einem zur Hälfte erstaunten und zur Hälfte erfreuten Ausdruck um.
    »Bill, du untreue Seele!« rief Zamorra aus. »Freut mich, dich zu sehen.«
    Bill Fleming lachte. »Die Freude ist ganz auf meiner Seite.« Er schwang sich auf den Hocker neben Zamorra. »Wo ist Nicole Duval, deine bezaubernde Sekretärin?« Er grinste schief. »Offen gestanden, sie ist für mich das Liebenswerteste an deiner Person.«
    Zamorra lachte gedämpft. »Sie hat mich gebeten, noch einen Tag in Paris bleiben zu dürfen. Du kennst sie ja. Sie ist nicht anders als alle Frauen. Wollte noch ein paar furchtbar wichtige Einkäufe erledigen. Sie kommt morgen nach.«
    »Freut mich zu hören«, sagte Bill Fleming, Zamorras langjähriger Freund. Er war Historiker und Naturwissenschaftler und lebte primär in New York. Sekundär war er in der ganzen weiten Welt zu Hause. Wie gerade jetzt in London. Und hier speziell im Hotel Four Seasons, in dem auch Zamorra abgestiegen war.
    »Was macht der Kongreß?« fragte der Professor.
    Der Scotch kam.
    Zamorra griff nach dem eislosen. Bill ließ seine Eiswürfel mehrmals an den Glasrand klimpern, ehe er trank.
    »Der Kongreß schleppt sich heute seinem Ende entgegen«, sagte er mit gelangweilter Miene. »Ich hätte nie gedacht, daß weltberühmte Historiker imstande wären, einen so langweiligen, ermüdenden Kongreß auf die unsicheren Beine zu stellen.« Er zuckte lachend die Schultern. »Für die nächsten zehn Jahre habe ich die Nase gestrichen voll von solchen Veranstaltungen. Heute abend gibt es noch ein Festbankett. Dann habe ich es überstanden. Anschließend bleibe ich noch ein paar Tage in London, um mich zu erholen. Wie war der Flug?«
    Zamorra nippte am Scotch und stellte das Glas dann auf den Tresen.
    »Nett«, sagte er.
    Bill Fleming grinste wissend. »Das heißt, du hast jemanden kennengelernt.«
    Zamorra nickte. »Ja. Ein Fotomodell. Ganz bezauberndes Geschöpf.«
    Bill lachte amüsiert. »Laß das nur nicht Nicole hören!« sagte er mit warnend erhobenem Finger.
    Zamorra meinte mit ernster Miene: »Nicole ist meine Sekretärin.«
    »So. Dann erkläre mir doch bitte mal die erotische Spannung, die ich immer wieder zwischen euch feststellen muß.«
    »Die bildest du dir nur ein, Bill.«
    Fleming winkte ab. Er hob sein Glas und sagte lebensfroh und tatendurstig: »Auf London. Hoffentlich regnet es nicht zuviel.«
    Zamorra trank mit ihm. Doch wenn er lachte, war immer eine kleine Wolke um seine Augen. Eine Wolke, deren Existenz Bill Fleming erst jetzt bemerkte.
    Deshalb fragte er wirklich erstaunt: »Sag mal, irre ich mich, oder ist dir wirklich die berühmte Laus über die Leber gelaufen?«
    »Du irrst dich leider nicht, Bill«, antwortete Zamorra zerknirscht.
    »Was ist passiert?«
    Zamorra erzählte von seinem Mißgeschick.
    »Möchtest du einen Tip?« fragte Bill, als Zamorra geendet hatte.
    »Wenn er gut ist…«
    »Gib eine Annonce in sämtliche Tageszeitungen.«
    »Das ist eine gute Idee, Bill. Ja. Das werde ich tun!« sagte Zamorra.
    »Bill Fleming ist schließlich bekannt für seine praktischen, aus dem pulsierenden Leben gegriffenen Ideen«, lachte Zamorras Freund. »Wie sieht eigentlich dein Schlachtplan für London aus?«
    »Ich bin wegen John Colvin hier«, sagte der Professor.
    Bill nippte an seinem Drink, ließ den Eiswürfel schaukeln und nickte dann.
    »Ich weiß. John Colvin - ein Mann, für den sich jeder Parapsychologe brennend interessieren muß. Er ist sattelfest in Telepathie, kann Hellsehen, Gedankenlesen, ist auf dem Gebiet der Psychokinese und der Telekinese äußerst begabt…«
    Zamorra staunte. »Auch du scheinst dich bereits für diesen Mann interessiert zu haben, Bill.«
    Fleming zuckte die Achseln. »Es ist eigentlich unmöglich, an diesem Phänomen vorbeizugehen, ohne es zu beachten. Er bereist die ganze Welt und verblüfft die Leute via Fernsehen mit seinen großartigen Demonstrationen. Zudem sieht er gut aus. Das macht sich die Boulevardpresse natürlich zunutze, um ihm alle nur möglichen Amouren anzudichten.«
    Zamorra sagte: »John Colvin scheut das Wagnis nicht, sich einem Wissenschaftlerteam aus aller Herren Ländern im Londoner Institut für Parapsychologie für umfangreiche Tests zur Verfügung zu stellen. Er will damit all die Stimmen ein für allemal zum Schweigen bringen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher