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0004 - Im Totenreich der Ghouls

0004 - Im Totenreich der Ghouls

Titel: 0004 - Im Totenreich der Ghouls
Autoren: A.F. Morland
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Schwedin und hieß Britt Vanessa, wie sie ihm gesagt hatte, als sie neben ihm im Flugzeug gesessen hatte.
    Obwohl sie Schwedin war, hatte sie pechschwarzes Haar, das ausgezeichnet zu ihrem Teint paßte. Sie war auffallend hübsch, hatte kühne schwarze Augen und einen sahneweißen Busen, dessen größter Teil sich außerhalb ihrer ärmellosen, tief ausgeschnittenen scharlachroten Bluse befand. Dazu hatte sie die passenden Hüften und herrlich lange Beine.
    Angesichts der Tatsache, daß Fotomodelle zumeist erschreckend schlank sind, hätte man niemals vermutet, daß sie diesen Job ausübte.
    Sie ging neben Zamorra, schloß lächelnd die Augen und sog die Luft genießend durch die Nase ein.
    »Mmh! Swingin' London!« sagte sie begeistert. »Man kann die faszinierende Ausstrahlung dieser Stadt bereits hier fühlen und riechen.«
    Zamorra lachte. Er war ein großer schlanker Mann, dunkelhaarig, mit grauen Augen in einem schmalen Gesicht mit markanten Zügen.
    »Man hat Ihnen anscheinend sehr viel über diese Stadt erzählt.«
    »O ja, sehr viel.«
    »Dann streichen Sie auf jeden Fall die Hälfte davon. Der Rest ist London, wie es wirklich ist.«
    Das Mädchen lachte girrend. »Sie müssen mich unbedingt einmal anrufen, Professor Zamorra.«
    Er nickte lächelnd.
    »Ein Mann wie Sie könnte mir bestimmt vieles in dieser Stadt zeigen, was mich brennend interessiert«, sagte sie, während sie ihm einen verlockenden Blick schenkte.
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte Zamorra.
    »Werden Sie anrufen?«
    Er öffnete den Mund zu einer Antwort.
    Da sagte sie: »Ich wohne im Hotel Majestic.«
    »Ich werde mich melden, wenn ich Zeit habe«, erwiderte Zamorra.
    Britt Vanessa kniff schelmisch ein Auge zu. »Fein. Einen recht schönen Aufenthalt wünsche ich, Professor.«
    Zamorra zuckte die Achseln. »Ich habe hier zu arbeiten.«
    »Oh, das ist aber schade.« Britt lachte hell. »Dann amüsiere ich mich eben einstweilen für uns beide.«
    »Okay.«
    »Hotel Majestic. Nicht vergessen, Professorchen! Ich warte auf Ihren Anruf.«
    Er nickte. Wie eine Feder, unter die ein Windstoß gefahren ist, wirbelte das quirlige Mädchen herum und verschwand im Strudel der Reisenden, die dem Ausgang zustrebten.
    Zamorra begab sich zu einem Kiosk. Er stellte seinen Koffer ab und kaufte sich einen Kriminalroman sowie die »Times«. Der Krimi sollte ihn abends, nach getaner geistiger Schwerarbeit, ein wenig entspannen.
    Zamorra schob das Taschenbuch in die linke Innentasche seines Jacketts. Dann rollte er die »Times« zusammen und schob sie in die Innentasche. Solchermaßen ausgestopft, bückte er sich, um seinen Koffer wieder aufzunehmen.
    Da erlebte er einen Schock, der ihm bis ins Knochenmark fuhr.
    Der Koffer war weg.
    Unter normalen Umständen wäre das kein allzu großer Verlust gewesen. Zamorra hatte Geld genug, um den Koffer samt Inhalt verschmerzen zu können.
    Doch in diesem besonderen Fall war das Abhandenkommen des Koffers ein nicht mehr gutzumachender Schaden, denn in diesem Gepäckstück befand sich ein Talisman von unschätzbarem Wert.
    Das silberne Amulett Leonardo de Montagnes!
    Ein Amulett, das Zamorra zum Herrscher über Geister und Dämonen machte.
    Es war mit dem Koffer verschwunden.
    ***
    Zamorras aufgeregter Blick flog über die zahlreichen Köpfe der Reisenden, die sich in einem quirlenden Durcheinander in der großen Flughalle drängten. Ein Ameisenhaufen, in den man einen brennenden Stock steckt, sieht ähnlich aus.
    Hier einen Kofferdieb zu finden war ein Ding der Unmöglichkeit.
    Durch Zufall entdeckte Professor Zamorra einen schwerfälligen Gepäckträger, der sich soeben dem Ausgang näherte.
    Er trug zwei senffarbene Lederkoffer, die einander ähnlich sahen wie ein Ei dem anderen.
    Vielleicht ist meiner dabei! dachte Zamorra. Gleichzeitig rannte er los. Er wollte nichts unversucht lassen, um wieder in den Besitz seines silbernen Amuletts zu gelangen.
    Es war unmöglich, sich in dieser Ankunftshalle schnell fortzubewegen, ohne mit jemandem zu kollidieren. Zamorra stieß gegen mehrere Reisende, die ihm üble Schimpfnamen nachriefen. Er lief an einer Inderin vorbei, die einen bodenlangen weißen Sari trug, hastete um den Informationsstand herum und dem Ausgang entgegen. Eine dicke Frau ließ vor Schreck ihre Reisetasche fallen, als er gegen ihren prallen Busen stieß. Er entschuldigte sich vielmals und keuchte aufgeregt weiter.
    Der Gepäckträger hatte die Halle inzwischen verlassen.
    Zamorra konnte ihn durch das Glas der
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